Haftar: Jeder Türke in Libyen ist Angriffsziel

Der libysche Warlord Chalifa Haftar beschuldigt die Türkei, Libyen in ein reaktionäres Imperium verwandeln zu wollen. Jeder Türke und jeder von der Türkei entsandte Söldner in Libyen sei legitimes Angriffsziel.

Das Informationsbüro der „Libyschen Nationalarmee“ hat eine Audio-Ansprache von General Chalifa Haftar veröffentlicht. Darin kündigt Haftar eine Fortsetzung des Kampfes an, bis „die Kolonialisten mit leeren Händen umkehren“. Die Türkei beschuldigt er, Libyen in ein „reaktionäres Imperium“ verwandeln zu wollen.

In der Ansprache an seine Truppen aus Anlass des Zuckerfestes zum Ende des Fastenmonats Ramadan sagt Haftar: „Jeder Türke, der einen Fuß in unser Land setzt, jeder von der Türkei entsandte Bandit und Verräter ist das Ziel unseres Verteidigungsplans. Dass der heilige Krieg, den unsere heldenhaften Kommandanten und Soldaten an der Front führen, mit einem Sieg enden wird, ist offensichtlich. So wie wir es in unserem Krieg gegen den Terror gelernt haben, werden wir auch die Kolonialisten in unserem Krieg gegen sie mit leeren Händen wegschicken.“

In Libyen kämpft die „Libysche Nationalarmee“ gegen die Truppen der von der Muslimbruderschaft dominierten „Nationalen Einheitsregierung“ unter Fayiz as-Sarradsch. Der türkische Staat setzt alles daran, die international anerkannte Sarradsch-Regierung an der Macht zu halten. Türkische Soldaten, dschihadistische Milizionäre und große Mengen an Waffen und Drohnen werden trotz UN-Embargo aus der Türkei an die Regierung in Tripolis geschickt. Das Muslimbruder-Regime soll als Teil der neoosmanischen imperialen Politik der Türkei gegenüber dem von Russland und Ägypten gestützten General Haftar gestärkt werden.