Guerillakämpfer bei Gefechten am Cûdî-Gebirge gefallen

Im Cûdî-Gebirge sind zwei Guerillakämpfer bei Auseinandersetzungen mit der türkischen Armee gefallen. Die HPG sprechen ihren Angehörigen und der kurdischen Gesellschaft ihr Mitgefühl aus.

Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben den Tod von zwei ihrer Mitglieder bekannt gegeben. Wie aus einer am Freitag von der HPG-Pressestelle veröffentlichten Erklärung hervorgeht, sind Mahir Zender und Serbest Zagros am 24. Mai bei Auseinandersetzungen mit der türkischen Armee im Cûdî-Gebirge ums Leben gekommen. „Sie kämpften selbstlos gegen den Feind und fügten ihm schwere Verluste zu, bevor sie sich der Karawane der Gefallenen anschlossen. Wir sprechen den Familien von Mahir und Serbest sowie dem patriotischen Volk Kurdistans unser Beileid aus und versprechen, den Widerstand unserer Weggefährten mit einem Sieg zu krönen“, so die HPG.

                                  

Codename: Mahir Zender

Vor- und Nachname: Ferit Danışman

Geburtsort: Bedlîs

Namen von Mutter und Vater: Güneş – Mithat

Todestag und -ort: 24. Mai 2021 / Cûdî

 

 

Codename: Serbest Zagros

Vor- und Nachname: Dilovan Amar

Geburtsort: Efrîn

Namen von Mutter und Vater: Emine – Abdurrahman

Todestag und -ort: 24. Mai 2021 / Cûdî

 

Mahir Zender wurde 1992 als Sohn einer patriotischen Familie in der nordkurdischen Provinz Bedlîs (tr. Bitlis) geboren. Am Kampf der kurdischen Befreiungsbewegung zeigte er schon länger Interesse. Während seiner Zeit als Student an einer türkischen Universität entschied er sich im Jahr 2014, zur Guerilla zu gehen. Sein Weg in die Berge führte ihn zum Cûdî. „Er träumte davon, in der Botan-Region zu kämpfen“, schreiben die HPG über das Leben des Guerillakämpfers. „Bei der PKK änderte sich sein Umgang mit dem Leben, der Liebe und Freundschaft. Unser Freund Mahir fügte sich voller Leidenschaft in das Leben in den Bergen ein. Immer neugierig und willensstark, strebte er auf Grundlage der apoistischen Ideologie die Weiterbildung an.“ Durch seine aufrichtige und hingebungsvolle Art war er einer der Protagonisten bei der Guerilla; seine bescheidene aber reife Haltung hat tiefe Spuren bei seinen Freund:innen hinterlassen, so die HPG. Mahir Zender war auch innerhalb der Fedai-Einheiten (Hêzên Taybet) aktiv. Nach Aufenthalten in verschiedenen Regionen Kurdistans hielt er sich seit 2018 wieder in Botan auf.

Mahir Zender

Serbest Zagros stammte aus der westkurdischen Stadt Efrîn, die seit dem Frühjahr 2018 von der Türkei und dschihadistischen Verbündeten besetzt ist. Er wuchs in einer Familie auf, die geprägt wurde durch die Widerstandskultur der patriotischen Bevölkerung in Efrîn, und schloss sich 2012 der Guerilla an. Durch seine junge und dynamische Art und einer starken Praxis entwickelte sich Serbest Zagros relativ schnell zu einem versierten Kämpfer auf Kommandoebene. Er war in vielen verschiedenen Guerillagebieten aktiv und gehörte zu jenen Kämpferinnen und Kämpfern, die das Flüchtlingslager Mexmûr und die Stadt Kerkûk in Südkurdistan 2014 gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) verteidigten. Nach dem erfolgreichen Widerstand gegen die Dschihadisten zog es ihn nach Nordkurdistan. In Botan nahm er an vielen effektiven Einsätzen gegen den türkischen Faschismus teil. „Bei jeder Gelegenheit brachte Heval Serbest zum Ausdruck, dass es für ihn großes Glück sei, Guerillakämpfer in der Natur Kurdistans zu sein, die er so sehr liebte. Serbest Zagros, mutiger Sohn von Efrîn, hat seinen Weggefährt:innen ein großes Erbe des Kampfes hinterlassen und einmal mehr gezeigt, dass nur der Widerstand zum Sieg führt.“

Serbest Zagros