Frau in Istanbul von Polizisten vergewaltigt

In Istanbul ist eine Frau von zwei Polizisten vergewaltigt worden. Der Frauenrat der HDP ruft den Innenminister zum Rücktritt auf.

In Istanbul ist eine Frau von zwei Polizisten in deren Dienstwagen vergewaltigt worden. Die 27-Jährige befand sich in einem Taxi, das bei einer Verkehrskontrolle angehalten wurde. Von den Polizisten wurde die aus Usbekistan stammende Frau aufgefordert, in ihr Fahrzeug umzusteigen. Im Polizeiwagen wurde sie vier Stunden festgehalten und vergewaltigt. Außerdem nahmen die Polizisten ihr 1.400 TL (ca. 230 Euro) ab. Als sie nach ihrer Freilassung Anzeige erstatten wollte, wurde sie im Polizeirevier zunächst abgewiesen. Nur aufgrund ihrer Beharrlichkeit wurde schließlich ein Ermittlungsverfahren gegen die Polizeibeamten eingeleitet.

Kein Einzelfall

Nach Bekanntwerden des Vorfalls gab der Frauenrat der Demokratischen Partei der Völker (HDP) eine Erklärung ab, in der der Innenminister zum Rücktritt aufgefordert wurde. „Das Palast-Regime der AKP betrachtet Übergriffe des Staates und von Männern auf die Identität, den Körper und den Willen von Frauen als legitim und setzt seine frauenfeindliche Politik fort, indem es Gewalt gegen Frauen in eine systematische Form bringt“, heißt es in der Erklärung.

Die Sicherheitskräfte, die mit dem Schutz der Bürgerinnen und Bürger beauftragt sind, sind häufig in Straftaten wie sexuellen Übergriffen auf Frauen, Freiheitsberaubung, Gewalt und Raub involviert, so der HDP-Frauenrat. Da sie selten für ihre Vergehen bestraft werden, erfüllen sie ihren Auftrag nicht, sondern sind vielmehr der Kern des Problems.

„Dieses grauenvolle Ereignis ist kein Einzelfall“, stellt die HDP in ihrer Erklärung fest: „Es handelt sich um eine patriarchale Politik, der Frauen ständig ausgesetzt sind. Der Innenminister trägt dafür die Verantwortung und muss unverzüglich zurücktreten.“