Ezidische Glaubensvertreter besuchen Widerstandseinheiten

Eine Delegation ezidischer Glaubensvertreter hat in Şengal die Widerstandseinheiten YBŞ und YJŞ besucht. Die Gelehrten bedankten sich bei den Kämpfer*innen für ihren Einsatz beim Wiederaufbau der Friedhöfe, die vom „IS“ zerstört wurden.

Eine Delegation ezidischer Glaubensvertreter hat in Şengal die Widerstandseinheiten YBŞ und YJŞ besucht. Die Gelehrten und Vertreter des Ezidentums wollten durch den Besuch ihren Dank für die Unterstützung der Şengal-Widerstandeinheiten beim Wiederaufbau der Region, insbesondere der Wiedererrichtung der von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zerstörten Grabstätten und Gefallenen-Friedhöfe zum Ausdruck bringen. Beim IS-Überfall im August 2014 auf das Hauptsiedlungsgebiet der ezidischen Bevölkerung im Nordirak verübte die islamistisch-terroristische Vereinigung einen Genozid, dem Tausende Menschen zum Opfer fielen. Auch vor Kulturgütern machen die Dschihadisten nicht halt und zerstörten systematisch Mahnmale, Denkmäler, Schreine und Friedhöfe.  

„Dieser Besuch hat uns sehr gefreut“, sagte der YBŞ-Kommandant Mazlum Şengalî, der die Delegation zusammen mit Zerdeşt Şengalî empfing. „Die Banden des sogenannten IS haben unsere heiligen Stätten in voller Absicht angegriffen, da sie das historische, kulturelle und ethische Gedächtnis einer Gesellschaft darstellen. Unsere heiligen Stätten sind unsere Realität. Der IS wollte neben unserer physischen Existenz auch unsere Kultur, unseren Glauben und unsere Realität auslöschen. Als Verteidigungskräfte Êzîdxans werden die YBŞ und YJŞ stets im Dienst der Bevölkerung stehen und uns am Wiederaufbau unserer kulturellen Stätten beteiligen”, sagte Şengalî.

Die Delegation sicherte den Kämpferinnen und Kämpfern die volle Unterstützung der ezidischen Gelehrten aus, anschließend wurde die vom IS zerstörte Şêx-Mehmed-Kuppel besucht. Dort hielt Mam Faxira im Namen der Delegation eine Ansprache und sagte: „Wir danken den Kämpferinnen und Kämpfern, die unser Land verteidigen. Unsere abgewanderten Bürgerinnen und Bürger sollten in ihre Heimat zurückkehren. Şengal wird wieder aufgebaut.“