Efrîn: Söldner verschleppen ganzes Dorf

Türkeitreue Dschihadisten von Ahrar al-Sham haben im besetzten Kanton Efrîn in der Region Şêrawa alle Wohnhäuser des Dorfes Kurzêlê gestürmt und mindestens 200 Personen verschleppt.

Wie sich die in Nordsyrien ansässige Nachrichtenagentur ANHA auf eine Quelle vor Ort beruft, drangen am Dienstagmorgen dschihadistische Söldner der Miliz Ahrar al-Sham in die Häuser des Dorfes Kurzêlê im Bezirk Şêrawa ein und verschleppten alle Bewohner*innen. Die Zahl der entführten Menschen, die in eine von der Miliz als Gefängnis genutzte Schule gebracht wurden, soll demnach mindestens 200 betragen. Das Schicksal der Verschleppten ist ungewiss.

Im von der türkisch-dschihadistischen Armee besetzten Efrîn wurden fast alle ehemaligen Schulen zu Gefängnissen, Folterzentren oder Quartieren der Milizen, Besatzungstruppen oder des türkischen Inlandgeheimdienstes MIT umfunktioniert. Erst vergangenen Montag war bekannt geworden, dass die Emîr-Xubarî-Schule im Stadtzentrum von Efrîn vom MIT als Hauptquartier benutzt wird. Berichten zufolge werden Hunderte Menschen dort festgehalten und schwerer Folter ausgesetzt.