Der neue Kurdistan Report ist da

Die aktuelle Ausgabe des Kurdistan Report legt einen Schwerpunkt auf die Geopolitik der kapitalistischen Moderne im Nahen Osten. Weitere Themen sind der gesellschaftliche Widerstand in der Türkei, Frauenbefreiung, Internationalismus und weiteres.

Die März/April-Ausgabe des Kurdistan Report ist erschienen und liefert Hintergrundberichte, politische Analysen und Interviews rund um die kurdische Bewegung, die Lage im Mittleren Osten und den demokratischen Konföderalismus. Die aktuellen Neuentwicklungen durch die Niederlage des türkischen Staates in Gare und das Komplott um die ermordeten Gefangenen sind hier nur am Rande angeschnitten. Einen großen Schwerpunkt setzt das Heft stattdessen auf die Analyse der machtpolitischen Konstellation im Nahen Osten vor dem Hintergrund einer Krise der kapitalistischen Zivilisation und ihr Ausfächern in patriarchal-nationale und liberal-globalistische Spielarten.

Fatma Dersim vom Exekutivrat der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) sieht hier die US-Wahlen als Krisenphänomen des Weltsystems, beschreibt die Machtkämpfe in der Region als Ausdruck dieser Krise und nennt wichtige politische Schritte, die sich aus dieser Analyse ergeben. Ali Çicek und Nilüfer Koç zeigen die Perspektiven auf, die sich für die aktuelle Lage aus der Anwendung von Öcalans Konzepten der gesellschaftlichen Demokratisierung ergeben, Çicek mit Hinblick auf eine postpandemische Ära, Koç aus der Erfahrungen des angewandten Kommunalismus in Rojava.

Aldar Xelîl aus dem Vorstandsrat der Partei der Demokratischen Einheit (PYD) berichtet in einem Interview von den diplomatischen Bemühungen um eine kurdische Einheit zwischen verschiedenen Parteien in Rojava und Südkurdistan und der Rolle fremder Mächte wie der Türkei, den USA und den Vereinten Nationen.

Kalle Schönfeld und Arif Rhein beschäftigen sich mit der Nahostpolitik der liberalen Westmächte, Rhein fixiert auf die NATO und Schönfeld mit einem Fokus auf historischer Kontinuität.

Zu den Kämpfen der Zivilgesellschaft gegen die Diktatur in der Türkei interviewt Osman Oğuz die Soziologin Nazan Üstündağ von der Boğaziçi-Universität über den dortigen Widerstand der Studierenden gegen diktatorische Übergriffe und Fabian Priermeier berichtet von den laufenden Hungerstreiks in den überfüllten türkischen Gefängnissen unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie.

Weiter gibt es ein Interview mit der legendären YPJ-Kommandantin Meryem Kobanê über ihren Lebensweg und ihre geistige Entwicklung hin zur tatkräftigen Frauenbefreiung, einen Bericht über die Geschichte des kurdischen Fernsehsenders Med TV, Neuigkeiten von den Freunden der Zapatistas, der Frauenstiftung WJAS und aus dem Frauendorf Jinwar.

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