„Antifaschismus muss auch gegen Graue Wölfe kämpfen“

Am Alexanderplatz in Berlin hat eine Kundgebung für die Freiheit Abdullah Öcalans stattgefunden. Ein paar hundert Meter weiter versammelten sich Anhänger des aserbaidschanischen Regimes zu einem antiarmenischen Protest.

Am Berliner Alexanderplatz hat am Samstag eine Kundgebung anlässlich der Kampagne „Freiheit für Öcalan! Für ein Ende des Faschismus und der Besatzung“ stattgefunden. Die Offensive war Ende September vom kurdischen Europadachverband KCDK-E und dem Öcalan-Aktionskomitee eingeleitet worden. Mehrere dutzend Menschen kamen zusammen, um ihre Forderungen zu bekunden: Aufhebung der Isolationshaftbedingungen Abdullah Öcalans im türkischen Inselgefängis Imrali und die Umsetzung der Idee des PKK-Begründers von einem demokratischen Zusammenleben als Alternative zu Rassismus und Nationalismus im Mittleren Osten und Kaukasus, anlehnend an das Beispiel Rojava.

Unter den Teilnehmenden der Kundgebung war auch der Historiker und Journalist Dr. Nikolaus „Nick“ Brauns. In seinem Redebeitrag ging Brauns unter anderem auf eine aserbaidschanisch-türkische Demonstration gegen Armenien beziehungsweise die Republik Arzach (Bergkarabach) ein, die nur wenige hundert Meter entfernt, jedoch außerhalb der Sichtweite stattfand. Der 49-Jährige forderte Antifaschist*innen in Deutschland auf, ihre Augen vor der rechtsextremen türkischen Organisation „Graue Wölfe“ nicht zu verschließen. „Gegen türkische Faschisten muss ebenso gekämpft werden wie gegen AfD und NPD“, so Brauns.

Nick Brauns

An der kurdischen Kundgebung beteiligten sich auch Aktivistinnen und Aktivisten ezidischer Organisationen, die noch bis kommenden Freitag am Brandenburger Tor mit einer täglichen Mahnwache gegen das zwischen der Regionalregierung Südkurdistans und der irakischen Zentralregierung getroffene Abkommen zur Zukunft von Şengal protestieren.