Aktion der Stadtguerilla HBDH in Gedenken an Sivas-Massaker

Das linke Guerillabündnis HBDH hat das Kulturzentrum „Mehmet Akif Ersoy“ der AKP-Bezirksverwaltung in Istanbul-Bayrampaşa im Gedenken an die Opfer des Sivas-Massakers von 1993 angegriffen.

Eine Stadtguerillagruppe der Vereinigten Revolutionsbewegung der Völker (Halkların Birleşik Devrim Hareketi, HBDH) bekannte sich zu einem Brandanschlag auf das Kulturzentrum „Mehmet Akif Ersoy“ in Istanbul-Bayrampaşa. Die Einrichtung stellt ein Prestigeprojekt des islamistischen Bezirksbürgermeisters Atilla Aydıner dar und dient der Propaganda für das AKP/MHP-Regime.

Die HBDH erinnern in ihrer Erklärung an das Massaker von Sivas, bei dem ein islamistisch-nationalistisch aufgehetzter Mob am 2. Juli 1993 in Sivas (kurd. Sêwas) ein Hotel anzündete, in dem die Teilnehmenden eines alevitischen Festivals logierten. 33 alevitische Künstler*innen und Intellektuelle sowie zwei Hotelangestellte kamen bei dem Angriff ums Leben.

IS-Verbindungen des Bürgermeisters von Bayrampaşa

Die HBDH weisen auf die Verbindung des Bürgermeisters von Bayrampaşa, Atilla Aydıner, zum „Islamischen Staat” (IS) hin. So ließ dieser sich gemeinsam mit Personen, die sich selbst offen als „IS-Militante“ präsentierten, ablichten und schickte Hilfstransporte über die IHH an Dschihadistenmilizen in Aleppo.

Täter von Sivas sitzen heute auf Regierungsbank

In der Erklärung der HBDH heißt es weiter: „Die Täter von Sivas und Çorum sitzen heute als AKP/MHP-Koalition auf der Regierungsbank. Diese Regierung setzt auch heute ihre Massaker durch dschihadistische Banden fort. Unter dem Dach der AKP vereinen sich die Mörder von Sivas und die Überreste des IS, der ebenfalls den Befehl zur Ermordung von Alevit*innen ausgab. Die AKP ist Feind der Frauen, der Alevit*innen. Es handelt sich um eine faschistische Organisation, die mittlerweile die größte Bedrohung für die Völker der Region darstellt.“

HBDH: „Nicht die Zeit der Worte“

Die HBDH kündigen weitere Aktionen „zur Zerschlagung der faschistischen Banden, welche die Regierung stellen“ an und appellieren: „Als HBDH-Einheiten rufen wir alle Unterdrückten dazu auf, das Feuer der Hölle, zu der uns diese kolonialfaschistische, ausbeuterische Regierung zu verurteilen versucht, in ihre Paläste zu tragen. Lasst uns jede Rechnung begleichen. Es ist nicht die Zeit der Worte, sondern der Taten.“