Regime siedelt hunderte IS-Mitglieder nach Idlib um

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte hat das Regime hunderte Mitglieder der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ nach Idlib umgesiedelt.

Über 400 Mitglieder der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) sind am Montag in die Rebellenhochburg Idlib überführt worden. Syrische Regierungstruppen hätten die Dschihadisten über Nacht von Abu Kamal (al-Bukamal) in Deir ez-Zor in den Osten von Idlib gebracht, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) mit Sitz in London mit.

Die Stadt Abu Kamal ist die letzte Stadt am Euphrat im Osten Syriens vor der Grenze zum Irak. In die Region waren die Überreste des IS von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) im Rahmen der wiederaufgenommenen Offensive „Gewittersturm Cizîrê“ zurückgedrängt worden. Der finale Kampf zur Befreiung des letzten vom IS besetzten Gebiets im Osten Syriens läuft bereits seit zwei Wochen.

Vergangene Woche haben der türkische Staatspräsident Erdoğan und sein russischer Amtskollege Putin in Sotschi die Einrichtung einer entmilitarisierten Pufferzone in Idlib beschlossen, mit der die Kräfte der syrischen Regierung und die sogenannten „Oppositionellen“ voneinander getrennt werden sollen. Die Zone soll bis Mitte Oktober eingerichtet werden. Alle „radikalen Gruppen“, einschließlich der Miliz al-Nusra sollen das Gebiet verlassen. Das Regime hatte sich zufrieden mit dem geschlossenen Abkommen zu Idlib gezeigt. Man befürworte jede Initiative, mit der ein Blutvergießen in Syrien verhindert und die Sicherheit gewährleistet werde, zitierte die Nachrichtenagentur Sana eine Quelle im Außenministerium.

Dass Damaskus den Dschihadisten freie Fahrt nach Idlib ermöglicht, ist nicht neu. Auch im türkisch besetzten Efrîn wurden bereits hunderte Dschihadisten aus Ghouta und Homs mit ihren Familien angesiedelt. Vergangene Woche wurde bekannt, dass mehrere Familien in Mabeta für die Unterbringung von Dschihadisten aus Idlib bereits aus ihren Häusern vertrieben worden sind.