Protürkischer Verband hält Manöver in Kerkûk ab

Parallel zu dem Besuch des türkischen Verteidigungsministers Hulusi Akar im Irak halten vom MIT ausgebildete Gruppen unter Führung der Turkmenenfront Militärmanöver in Kerkûk ab.

Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar und Generalstabschef Yaşar Güler haben den Irak besucht. Akar wollte bereits im vergangenen August nach Bagdad reisen. Der Irak sagte den Besuch damals ab, weil zwei Offiziere der irakischen Armee bei einem türkischen Luftangriff ums Leben gekommen waren.

Parallel zu dem Besuch der türkischen Delegation im Irak haben vom türkischen Geheimdienst MIT ausgebildete Gruppen mit einem Militärmanöver in Kerkûk eine Machtdemonstration veranstaltet. Angeführt wurde das Manöver von Erşad Salihi, dem Vorsitzenden der Irakischen Turkmenenfront.

Die meisten Mitglieder dieses paramilitärischen Verbands sind in der Türkei politisch und militärisch ausgebildet worden. Momentan sind sie in Daquq und Til Afer im Süden von Kerkûk stationiert. Ihrer Ansicht nach sind Kerkûk und Mossul ein Teil der Türkei, der zurückerobert werden muss.

Die irakische Armee hat Kerkûk seit dem gescheiterten Unabhängigkeitsreferendum in Südkurdistan für alle kurdischen Kräfte gesperrt. Die Aktivität der von der Türkei gesteuerten Gruppen hat seitdem zugenommen. Während kurdische Kräfte nicht zugelassen werden, können sich die protürkischen Banden frei bewegen und Militärmanöver abhalten. Auf Fotos posieren sie mit Vorliebe mit dem Handzeichen der „Grauen Wölfe“.