KCDK-E: Ein freies Kurdistan aufbauen

Der europaweite Dachverband KCDK-E hat die Abschlusserklärung seiner Interimsversammlung veröffentlicht und ruft zu neuen Wegen und Methoden auf.

Der Dachverband KCDK-E  (Kongress der kurdischen demokratischen Gesellschaft Kurdistans in Europa), ein europaweiter Dachverband kurdischer Organisationen und Einrichtungen, hat vom 10.-14. Juni eine Interimsversammlung abgehalten. Wie aus der Abschlusserklärung hervorgeht, haben 252 Delegierte daran teilgenommen, darunter Vertreterinnen und Vertreter kurdischer Gesellschaftszentren aus Europa, Kanada und Australien, der Frauen- und Jugendbewegungen, von Institutionen aus allen Teilen Kurdistans und verschiedener Glaubensgemeinschaften.

In der vom Ko-Vorsitz des KCDK-E veröffentlichten Erklärung, die mit einer ausführlichen Analyse der aktuellen politischen Situation eingeleitet wird, heißt es zu den Expansionsbestrebung der Erdoğan-Türkei: „Der türkische Staat will seine imperialen Ziele in der durch den dritten Weltkrieg entstandenen de-facto-Situation auf der Grundlage seiner antikurdischen Haltung durchsetzen.“ In der Türkei sei der Faschismus zunehmend institutionalisiert worden, in Rojava hingegen werde das Modell eines freien Zusammenlebens praktiziert.

„Öcalans Freiheit ist für uns wesentlich“

Grundlegendes Ziel des KCDK-E sind weiterhin „freie Arbeits- und Lebensbedingungen für Abdullah Öcalan, der die Leitfigur des Paradigmas einer demokratischen Nation ist, und seine physische Freiheit“. Geplant sind Konferenzen zu den „Gedanken und Lösungsperspektiven“ Öcalans in verschiedenen Ländern. Einen Schwerpunkt setzt sich der Dachverband in der „zivilen demokratischen Organisierung der Gesellschaft. Anstatt das Bestehende zu bewahren und sich nach außen zu verschließen, organisieren sich die Gesellschaftszentren und Räte, die intern täglich neue Veränderungen und einen Wandel erleben, als Vorhut und Subjekt der Gesellschaft.“ Dabei müsse die Organisierung möglichst breiter Gesellschaftsteile in demokratischen und gleichberechtigten Verbänden, Räten und Kommunen stattfinden. Ziel ist der Aufbau einer freien, gleichberechtigten, geschlechterbefreiten und ökologischen Gesellschaft mit sozialen, kulturellen und ökonomischen Projekten zu den Schwerpunkten Frauen, Jugend und Außenkontakte.

Kampagne gegen Kriminalisierung

Weitere Inhalte der kommenden Aktivitäten sind der Kampf gegen die Besatzung von Efrîn und Südkurdistan durch die Türkei sowie eine Kampagne gegen die Kriminalisierungspolitik gegen die kurdische Bewegung insbesondere in Deutschland und Frankreich. Die Ende letzten Jahres gestartete Kampagne des Dachverbands läuft unter dem Motto „Isolation durchbrechen, Faschismus zerschlagen, ein freies Kurdistan aufbauen“ weiter.