HPG: Systematische Kriegführung gegen Zivilisten

Die HPG haben eine Erklärung zu den jüngsten Luftangriffen der türkischen Armee auf Südkurdistan abgegeben. Darin weist die Guerilla auf eine bewusste und systematische Kriegführung gegen die angestammte Zivilbevölkerung hin.

Die Volksverteidigungskräfte HPG (Hêzên Parastina Gel) haben sich in einer Stellungnahme zu den jüngsten Luftangriffen der türkischen Armee auf zivile Siedlungsgebiete in Südkurdistan (Nordirak) geäußert. Bei den durch Aufklärungsdrohnen koordinierten Bombardierungen des Dorfes Çemşeritke nahe der Stadt Akrê in der Region Dihok (Dohuk) und dem Umland des Berges Zebar wurde am Montag der Peschmerga Said Habib Sirani getötet. Ein weiterer Peschmerga namens Nizar Haci Şaban, der sich wie Sirani zivil in der Gegend aufhielt, wurde schwer verletzt. Neun weitere Personen konnten sich durch die Flucht in eine Höhle retten.

Die HPG unterstreichen, dass die wiederholte Bombardierung von Wohngebieten durch die türkische Luftwaffe im Sinne der Expansionspläne der Türkei auf eine bewusste und systematische Kriegsführung gegen Zivilist*innen hindeutet, die eine Strategie der kollektiven Bestrafung darstellt. „In der Region halten sich Angehörige der angestammten Bevölkerung auf, die mit dem Anbau von Weinbergen ihren Lebensunterhalt bestreiten. Die Türkei rechtfertigt ihre Angriffe auf diese Menschen mit der angeblichen Anwesenheit von Kämpferinnen und Kämpfern der kurdischen Guerilla und ist bestrebt, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu legitimieren. An den von den jüngsten Luftangriffen betroffen Orten sind keine unserer Mitglieder aktiv.“

Die HPG sprechen den Angehörigen von Said Habib Sirani ihr aufrichtiges Beileid aus und wünschen Nizar Haci Şaban baldige Genesung. Außerdem kündigt die Guerilla Konsequenzen für die türkische Armee angesichts der Luftangriffe auf die Zivilbevölkerung an.