HPG gedenken in Dersim gefallenen Guerillakämpferinnen

Die HPG haben die Namen von drei Guerillakämpferinnen veröffentlicht, die bei einem türkischen Luftangriff im vergangenen Oktober in Dersim ums Leben gekommen sind.

Die Volksverteidigungskräfte HPG (Hêzên Parastina Gel) gedenken drei Guerillakämpferinnen, die in Nordkurdistan ums Leben gekommen sind. Wie es in einer Beleidsbekundung an die Angehörigen der Kämpferinnen heißt, starben Emine Çiftçi (Dilan Cotkar), Beyan Dara (Melsa Tilora) und Havva Baran (Amara Çiya) am 5. Oktober 2019 bei einem Luftangriff der türkischen Armee in der Provinz Dersim.

                           

Codename: Dilan Cotkar

Vor- und Nachname: Emine Çiftçi

Geburtsort: Sêrt

Namen von Mutter und Vater: Halime – Musa

Todestag und -Ort: 5. Oktober 2019 / Dersim

 

 

Codename: Melsa Tilora

Vor- und Nachname: Beyan Dara

Geburtsort: Colemêrg

Namen von Mutter und Vater: Rumet – Seyit Ahmet

Todestag und -Ort: 5. Oktober 2019 / Dersim

 

 

Codename: Amara Çiya

Vor- und Nachname: Havva Baran

Geburtsort: Amed

Namen von Mutter und Vater: Amine – Veysi

Todestag und -Ort: 5. Oktober 2019 / Dersim

 

Nach HPG-Angaben wurde Emine Çiftçi 1986 in Misirc (türk. Kurtalan) in der Provinz Sêrt (Siirt) als Tochter einer patriotischen Familie geboren. Ihr Geburtsort ist besonders vom schmutzigen und blutigen Krieg der 1990er Jahre des türkischen Staates gegen das kurdische Volk geprägt. Diese Tatsache führte dazu, dass die Befreiungsphilosophie der kurdischen Befreiungsbewegung bereits im Kindesalter einen zentralen Stellenwert in Emine Çiftçis Leben einnahm. So entwickelte sie bereits in jungen Jahren das Verständnis der Notwendigkeit, ohne Widerstand gegen das faschistische Staatssystem der Türkei kein freies Leben führen zu können, und entschloss sich im Alter von 18 Jahren, sich der Guerilla anzuschließen. Von 2004 bis 2010 hielt sie sich in den verschiedensten Regionen Kurdistans auf, stets im Kampf an vorderster Front. Die letzten neun Jahre ihres Lebens verbrachte sie in Dersim.

Beyan Dara kam 1992 in Colemêrg (Hakkari) zur Welt. Auch sie wuchs in einem patriotischen Umfeld auf und lernte die PKK bereits früh kennen. Viele Male wurde sie Zeugin der invasiven Methoden, die der türkische Staat bei der Bekämpfung der kurdischen Bevölkerung einsetzt. 2010 entschied sie sich, in die Berge zu gehen.

Havva Baran wurde 1996 in Amed (Diyarbakir) geboren. Auch ihre Umgebung war geprägt von einem Patriotismus, dessen zentraler Bestandteil eine Mischung aus dem Bewusstsein für ein freies Leben und der Widerstandskultur der PKK war. Im Jahr 2014 ging sie nach Dersim, um sich in den dortigen Bergen dem Kampf gegen die Unterdrückungs- und Assimilierungspolitik des türkischen Staates anzuschließen.

Die HPG bezeichnen alle drei Frauen als wegweisende Persönlichkeiten und Pionierinnen des Guerillakampfes, die selbstlos und voller Hingabe der revolutionär-militanten Linie des Vordenkers Abdullah Öcalan gefolgt sind. Angesichts des Verlusts der Kämpferinnen sprechen die Volksverteidigungskräfte den Angehörigen von Emine Çifti, Beyan Dara und Havva Baran sowie dem kurdischen Volk ihr Beileid aus und versprechen, ihren Widerstand so lange fortzusetzen, „bis der Faschismus aus Kurdistan verdrängt und die Fahne des Sieges über dem Mutterland weht.”