YPJ feiern in Hesekê 8. März

Mit einer beeindruckenden Militärzeremonie haben Kämpferinnen der Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) in Hesekê den 8. März begangen. Den Höhepunkt bildete eine Ansprache von YPJ-Generalkommandantin Newroz Ehmed.

Mit einer beeindruckenden Militärzeremonie in Hesekê haben Kämpferinnen der Frauenverteidigungseinheiten (ku. Yekîneyên Parastina Jin, YPJ) an diesem Sonntag den internationalen Frauentag 8. März begangen. Dem spektakulären Auftritt hunderter Kämpferinnen wohnten zahlreiche Persönlichkeiten aus den militärischen Strukturen, der Zivilgesellschaft sowie der Bevölkerung bei. Den Höhepunkt bildete eine Ansprache von Newroz Ehmed, einer der Generalkommandantinnen der YPJ.

Ehmed bedankte sich zunächst bei Clara Zetkin als Initiatorin des internationalen Frauentags und allen anderen Vorkämpferinnen für Frauenrechte und Gleichberechtigung. „Aber wir beschränken den Kampf von Frauen nicht lediglich auf Feierlichkeiten wie die von heute“, fuhr Ehmed fort. „Der 8. März ist in der Person von Frauen ein Symbol aller menschlichen Werte und eine Errungenschaft für die gesamte Menschheit geworden. Doch die Angriffe der männerdominierten Mentalität setzen sich fort. Sie sollte aber nicht vergessen, dass Frauen unter großen Opfern ihre Rechte erkämpft haben. Der 8. März ist kein Tag, den uns die patriarchale Mentalität ‚gnädig‘ überlassen hat.“

Die kapitalistische Moderne will den Befreiungskampf von Frauen durch bis ins Letzte durchdachte Methoden vernichten, sagte Newroz Ehmed weiter. „Wir als Frauen in Nord- und Ostsyrien kennen diese Vorgehensweise aus Efrîn, Serêkaniyê und Girê Spî in Form von patriarchaler Gewalt, Vergewaltigungen und Entführungen durch den faschistischen türkischen Staat und dessen Söldner nur zu gut und werden sie nicht vergessen. Diese Tatsache unterstreicht, dass ein freies Leben nicht möglich sein wird, solange die männerdominierte Mentalität weiterhin besteht. Um die Existenz der patriarchalen Geisteshaltung zu beenden, müssen wir auf Grundlage des Gedenkens an unsere gefallenen Weggefährtinnen, die sich opferten, um diese Mentalität zu besiegen, weiterbilden und organisieren, um auf diese Weise die Revolution zu verteidigen. Als Frauen sind wir heute der Freiheit näher als je zuvor. Wenn es ein Leben geben soll, muss es ein freies Leben sein. Diese Freiheit kann nur unter Beteiligung aller Teile der Gesellschaft erreicht werden.”

Dass das Paradigma der YPJ – „Freie Frauen sind die Basis einer freien Gesellschaft” – der richtige Weg zu einem freien Leben sei, zeige auch der internationale Zuspruch für diese Idee. „Die Teilnahme von Frauen aus aller Welt am Widerstand für das freie Leben, zuallererst sei hier Freundin Lêgerîn (Alina Sanchez) genannt, hebt ein weiteres Mal die Bedeutung von Frauenwerten beim Aufbau einer Gesellschaft hervor. Der Kampf der YPJ im Nordosten Syriens wird allen Frauen dieser Welt den Weg zur Freiheit ebnen und erleuchten”, sagte Ehmed. Nach der Rede gab es ein kulturelles Programm, inklusive einer Theaterperformance, Folklore-Darbietungen und einem Auftritt eines Chors. Abgeschlossen wurden die Feierlichkeiten mit gemeinsamen Govend-Tänzen.