Tausende verabschieden Opfer von Tel Rifat

Tausende Menschen haben in Şehba Abschied von den Opfern des Massakers von Tel Rifat genommen. Bei dem Artilleriebeschuss auf Schutzsuchende aus Efrîn waren vor zwei Tagen acht Kinder und zwei Erwachsene ums Leben gekommen

Am 2. Dezember verübte die türkische Armee ein schweres Massaker an Flüchtlingen aus Efrîn, die in Tel Rifat (kurdisch: Arfêd) im nordsyrischen Kanton Şehba Schutz suchten. Acht Kinder zwischen drei und 15 Jahren und zwei Erwachsene wurden bei einem Artilleriebeschuss getötet. In Fafin wurde heute Abschied von ihnen genommen.

Die Trauergemeinde versammelte sich zunächst vor dem Krankenhaus Avrîn. Anschließend begleiteten Tausende Menschen die Särge in einer Prozession auf den Friedhof, wo die Opfer des Massakers mit einer Zeremonie gewürdigt wurden. Viele Menschen trugen Olivenzweige, um ihren Wunsch nach Frieden auszudrücken. Auch fielen immer wieder Parolen wie „Rojava wird sich nicht ergeben“, „Die Türkei massakriert, die Welt schweigt“ und „Şehîd namirin“ (Die Gefallenen sind unsterblich).

Die Zeremonie auf dem Friedhof von Fafin begann mit einer Schweigeminute für die Toten und Gefallenen der Revolution von Rojava. Danach wurde die kurdische Nationalhymne Ey Reqîb (Oh Feind) angestimmt. Zahlreiche Vertreter*innen der Selbstverwaltung, Frauenbewegung und Zivilgesellschaft, die ebenfalls anwesend waren, begannen die Ehrung mit Beileidsbekundungen für die Opfer. Anschließend folgten weitere Worte an die Trauergemeinde. Angriffe wie das Massaker von Tel Rifat seien eine Schande für die Menschlichkeit. Sie zeigten, dass die Zukunft der Bevölkerung Nordsyriens im Visier der Aggressoren liegt. In den Redebeiträgen wurden internationale Menschenrechtsorganisationen zudem wegen ihrer Ignoranz angesichts der Angriffe der Türkei auf Zivilisten verurteilt.

Zum Abschluss der Zeremonie verlasen Lehrbeauftragte des Bildungskomitees für eine demokratische Gesellschaft (Komîteya Perwerdeya Civaka Demokratîk, KPCD) die Gefallenenurkunden und händigten diese an die Hinterbliebenen aus. Unter Totenklagen wurden Abdulfatah Aliko (3), Arif Jafar Mohammed (6), Mohammed Omar Hamid (7), Imad Kifo (9), Mustafa Majeed (10), Hamouda Ali (11), Samir Hasso (12), Mohammed Hasso (15), Hussein Kuldedo (74) und Ali Othman (54) schließlich beigesetzt.