Suche nach Vermissten in Maxmur beendet

Bei dem gestrigen Luftangriff auf das Flüchtlingslager Maxmur in Südkurdistan soll es zu Toten gekommen sein. Genaue Zahlen sind noch nicht bekannt.

Gestern Abend gegen 18.45 Uhr kam es im Flüchtlingslager Maxmur zu einer Explosion. Der Volksrat Maxmur teilte mit, dass es sich um einen Luftangriff gehandelt habe und es zu Toten und Verletzten gekommen sei.

Bei dem Angriff wurde ein Gebäude der Selbstverteidigungskräfte des Lagers getroffen. Das Gebäude wurde vollständig zerstört. An den umliegenden Wohnhäusern entstand Sachschaden. Die Suche nach Vermissten dauerte bis in die Morgenstunden an.

Die Anzahl der Todesopfer ist noch nicht bekannt gegeben worden. Eine entsprechende Erklärung wird in den kommenden Stunden erwartet.

Die Verletzten werden in einem Krankenhaus in Hewler behandelt. Sie sollen sich in einem Zustand der Besserung befinden. Die Weigerung des Krankenhauses, Blutspenden von „Ausländer*innen“ anzunehmen, sorgte gestern Abend für Empörung.

Morgen wird eine Trauerfeier für die Todesopfer im Flüchtlingslager Maxmur stattfinden.

Wer ist für den Angriff verantwortlich?

Lokale Quellen berichten, dass im Vorfeld des Angriffs Aufklärungsflüge über dem betroffenen Gebiet gesichtet wurde. Da der Luftraum vom Irak kontrolliert wird, hat der Volksrat Maxmur eine Erklärung von der Regierung in Bagdad gefordert. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass die Türkei hinter dem Angriff steckt. Um die Frage zu klären, müsste die irakische Zentralregierung eine offizielle Stellungnahme abgeben.

Eine Erklärung der UN liegt ebenfalls noch nicht vor.

In Maxmur leben ungefähr 12.000 Kurd*innen, von denen die meisten in den neunziger Jahren aus Nordkurdistan / Türkei nach Südkurdistan geflüchtet sind.