PDK liefert kurdischen Aktivisten an die Türkei aus

Der kurdische Aktivist Ömer Bartan ist von der PDK mit gefesselten Händen und verbundenen Augen an der türkischen Grenze ausgesetzt worden. In der Türkei wurde er verhaftet.

Der kurdische Aktivist Ömer Bartan ist aus Südkurdistan an die Türkei ausgeliefert worden. Wie die Nachrichtenagentur RojNews meldet, hat der 48-jährige Kurde bereits zwölf Jahre als politischer Gefangener in türkischen Gefängnissen verbracht. Der aus Bedlîs (tr. Bitlis) stammende Aktivist flüchtete nach seiner Entlassung im Juni 2019 aufgrund von politischer Verfolgung nach Südkurdistan. Wenige Wochen später wurde er am 3. Juli 2019 in Hewlêr (Erbil) verhaftet. Laut seiner Familie gab es danach keine Informationen mehr über seinen Verbleib.

Am 28. Januar 2021 wurde die Familie von der türkischen Polizei in Şirnex (Şırnak) telefonisch informiert, dass Bartan beim illegalen Grenzübertritt gefasst worden ist. Am 22. Februar konnte Ömer Bartan im Gefängnis in Şirnex telefonisch Kontakt mit seinen Angehörigen aufnehmen. Nach Angaben der Familie berichtete er, dass er nach seiner Verhaftung in Hewlêr bedroht wurde. Er sollte zur Agententätigkeit gezwungen werden. Das lehnte er ab. Am 28. Januar wurde er mit gefesselten Händen und verbundenen Augen an der Grenze nach Nordkurdistan (Türkei) ausgesetzt. Der Asayisch der PDK habe ihn inoffiziell an die Türkei ausgeliefert, erklärte Bartan.

Gegen Bartan sind in der Türkei drei verschiedene Prozesse anhängig, er ist weiterhin in Şirnex inhaftiert.