Kurdischer Menschenrechtsaktivist gefoltert und hingerichtet

Im südkurdischen Silêmanî nahe der Grenze zum Iran ist vergangene Nacht der Leichnam des Menschenrechtsaktivisten Iqbal Moradi entdeckt worden. Die Schussverletzungen weisen auf eine Hinrichtung hin.

Im südkurdischen Silêmanî nahe der Grenze zum Iran ist vergangene Nacht der Leichnam des Menschenrechtsaktivisten Iqbal Moradi entdeckt worden. Moradi hatte seine Wohnung Dienstagmorgen gegen 9.00 Uhr verlassen und war seitdem verschwunden. Offenbar wurde er Opfer der Gewalt von iranischen Revolutionsgardisten. Wie die in Südkurdistan ansässige Nachrichtenagentur RojNews meldet, weist der Leichnam des getöteten Moradi, der im Kreis Pêncwên im Fluss Hecî Awa entdeckt wurde, Spuren von Folter auf. Mehrere Einschusslöcher deuten zudem auf eine Hinrichtung hin, heißt es.

Der aus dem ostkurdischen Merîwan stammende Moradi gehörte zu den führenden Aktivisten innerhalb der „Menschenrechtsorganisation Kurdistan“ und war bekannt für seine Unterstützung für Angehörige von politischen Gefangenen. Einer seiner Söhne und ein Neffe wurden von einem iranischen Revolutionsgericht zum Tode verurteilt und sitzen im Gefängnis. In der Vergangenheit war Moradi aktives Mitglied der Komala. Bereits vor zehn Jahren hatten deshalb iranische Pasdaran ein Attentat auf ihn verübt, das er nur knapp überlebte.  

Vor etwa zwei Jahren waren in Pêncwên auf ähnliche Weise die beiden Patrioten Kemal Şêxzade und Sedîq Salyawayî entführt und ermordet worden. Auch damals wiesen die Leichname starke Spuren von Folter auf.