HPG nehmen strategischen Gipfel ein

Im Rahmen der „revolutionären Befreiungsoffensiven“ hat die kurdische Guerilla vielerorts militärische Ziele in Nordkurdistan getroffen. In Agirî wurde ein strategisch wichtiger Gipfel eingenommen.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte HPG (Hêzên Parastina Gel) hat Details zu Aktionen der Guerilla in Bazîd (Doğubayazıt), Kaxizman (Kağızman), Şirnex (Şırnak) und Bedlîs (Bitlis) bekanntgegeben. Demnach konnte die kurdische Guerilla in Agirî (Ağrı) einen strategisch wichtigen Hügel einnehmen, auf dem das türkische Militär zuvor einen sogenannten Kalekol -eine zur Festung ausgebauten Gendarmeriestation- errichtet hatte. Bei dem Unterfangen sollen 20 Soldaten getötet worden sein.

In der Erklärung des HPG-Pressezentrums heißt es dazu: „Die türkische Besatzerarmee hatte im Verlauf des Friedensprozesses in der Provinz Agirî im Landkreis Bazîd auf einem Hügel in der Nähe der Militärwache Serekanî einen Kalekol errichtet. Im Rahmen der revolutionären Befreiungsoffensive unserer Kräfte fand am 14. April eine großangelegte Aktion gegen die Armee statt. Im Zuge dessen wurde der Kalekol von drei Seiten unter effektiven Beschuss gesetzt. Alle Militärstellungen wurden dabei zerstört. Der Tod von mindestens 20 feindlichen Soldaten, unter anderem auch der des Truppenführers, konnte festgestellt werden. Viele weitere Soldaten wurden verletzt. Im Anschluss an das Unterfangen hat die türkische Luftwaffe das Gebiet zunächst aus Cobra-Kampfhubschraubern bombardiert, bevor die Toten und Verletzten per Sikorsky-Hubschraubern aus der Region geflogen wurden.“

Sabotage-Aktion in Kaxizman

Zu einer weiteren „revolutionären Befreiungsoffensive“ ist es in der nordkurdischen Kreisstadt Kaxizman (Kağızman) gekommen. Bei der Aktion gegen eine in dem Gebiet Girê Reş in der Provinz Qers (Kars) operierende Spezialeinheit der türkischen Jandarma seien zwei Soldaten getötet und ein weiterer Armeeangehöriger verletzt worden.

Aktion gegen Paramilitärs in Şirnex

Auch in Şirnex (Şırnak) ist es zu Aktionen von Guerillakämpfer*innen der HPG und YJA-Star gegen das türkische Militär gekommen. Im Zuge der in der Region Botan im Gedenken an die gefallene Kämpferin Delal Amed ins Leben gerufenen „revolutionäre Offensive für die Gefallenen von Besta“ sind am 16. April acht Soldaten der türkischen Armee getötet worden. Viele weitere Soldaten wurden verletzt. Nach Angaben der HPG richtete sich die Aktion gegen eine Militäreinheit, die sich auf dem Tepê Guzê Kurkê bewegte. Rüstungsgut der Soldaten konnte durch die Guerilla beschlagnahmt werden.

Zu der im Anschluss an die Aktion vom türkischen Militär gestarteten Operation berichtet das HPG-Pressezentrum folgendes:

„Nach dem erfolgreichen Unterfangen unserer Kräfte startete die türkische Besatzerarmee eine Operation in das Gebiet, an der sich paramilitärische Einheiten und Dorfschützer beteiligt haben. Die Region ist sowohl vom Boden als auch aus der Luft unter schweren Artilleriebeschuss gesetzt worden. Am 17. April hat sich das Militär zurückgezogen.“

Militär zieht sich in Xîzan ebenfalls zurück

Im Zuge der türkischen Militäroperation im Kreis Xîzan (Hizan) in der Provinz Bedlîs (Bitlis) ist es zu Gefechten zwischen den Kräften der Guerilla und Soldaten in der Region Nanivan gekommen. Wie viele Soldaten bei der Aktion getötet und verletzt worden sind, konnte nicht festgestellt werden. Die im Anschluss an die Gefechte ausgeweitete Operation der Armee soll sich am 17. April nach HPG-Angaben aus der Region zurückgezogen haben.

Operationen in Dersim

Auch in Dersim versuchte das türkische Militär gegen die kurdische Guerilla vorzugehen. Nach Informationen der Volksverteidigungskräfte startete die Armee am 16. April im Harçik-Tal eine Operation, die sich am folgenden 17. April ausgeweitet hat. Demnach wurde eine hohe Zahl von Soldaten in die Gebiete Uzuntarla, Keşiş und Alamut aus Hubschraubern vom Typ Sikorsky abgeseilt. Hier sollen türkische Armeeangehörige die Futterstellen von Weidetieren der Zivilbevölkerung in Brand gesetzt haben. Darüber, dass in Dersim Feuer ausgebrochen sind, die von türkischen Soldaten gelegt worden seien, hatte auch die in Kurdistan ansässige Nachrichtenagentur MA berichtet.