HPG-Kommandant: Unser einziges Ziel ist der Sieg

Das erklärte Ziel gegenüber den Angriffen des türkischen Staates ist der ultimative Sieg, sagt der HPG-Kommandant Hogir Pet. Für die Einheit des kurdischen Volkes müsse jeder Einzelne seinen Beitrag leisten, fordert er.

In Kurdistan findet ein vom türkischen Staat geführter Krieg hoher Intensität statt. Demgegenüber hat die kurdische Guerilla eine Kampftaktik entwickelt, die vom Widerstand zum Angriff übergegangen ist. Im Gespräch mit ANF hat der langjährige HPG-Kommandant Hogir Pet die Angriffe der türkischen Armee sowie den Kampfstil der Guerilla bewertet. Pet stellte dabei zunächst fest, dass mit dem Abbruch der Friedensgespräche zur Lösung der kurdischen Frage im Jahr 2015 eine umfassende Angriffswelle auf die kurdische Freiheitsbewegung gestartet wurde, die letztlich auf die gesamte kurdische Bevölkerung abzielt. Das türkische Militär sei zwar technisch überlegen und würde seine Waffen stets weiterentwickeln, dagegen bringe die Guerilla jedoch immer wieder neue Taktiken hervor, die die Armee zum Scheitern bringen.

‚Guerillataktik lässt Militär ins Leere laufen‘

Als der türkische Staat zum ersten Mal Aufklärungsflugzeuge einsetzte, habe die Regierung den Schein hervorrufen wollen, dass dadurch die kurdische Guerillabewegung vollkommen zerschlagen werden könne. „Zur gleichen Zeit hat sich auch der Kampfstil der Guerilla entwickelt. Die neuen Taktiken haben die gesamte Technik des türkischen Militärs ins Leere laufen lassen. Der Widerstand der Guerilla meistert mit jedem neuen Tag weitere Erfolge. Sobald der Feind neue Kriegsausrüstung einsetzt, entwickelt sich bei der Guerilla der Anreiz, die Technik zu bezwingen. Die Regierung versucht mit solchen Methoden zwar, ihre Soldaten für den Krieg zu motivieren, schwächen kann uns dieses Konzept allerdings nicht“, betont Pet.

‚Widerstand der Guerilla wird bis zum Ende anhalten‘

In der aktuellen Phase finde ein erbitterter Krieg statt, berichtet der HPG-Kommandant Hogir Pet. Über die Verluste der türkischen Armee gegenüber der Guerilla äußert er: „Auf die Angriffe des Feindes werden wir selbstverständlich auch weiterhin mit Aktionen reagieren. Doch insbesondere in diesen Tagen betreibt der türkische Staat eine intensive Anti-Propaganda. Sicherlich kommt es in einem Krieg solch hoher Intensität zu Verlusten in unseren Reihen, die jedoch nicht im Geringsten so hoch ausfallen wie die Verluste des Feindes. In diesem Krieg hat der türkische Staat mindestens drei Mal mehr Verluste zu verkraften als wir. Sobald die Regierung behauptet, die Guerilla sei vollkommen zerschlagen, erhöht sich unsere Motivation auf Erfolg. Die Türkei kann ruhig weiterhin Unwahrheiten verbreiten, wonach die türkische Armee angeblich große Triumphe uns gegenüber feiern würde. Wir sehen nicht den Bedarf zu beweisen, dass das Gegenteil der Fall ist, da die Wahrheit offensichtlich ist. Die Guerilla wird von ihrem Widerstand nicht ablassen, solange sie den Sieg nicht erreicht hat. Die Soldaten der türkischen Armee sind gegenüber der Guerilla bereits gescheitert und werden es auch weiterhin“.

‚Jeder sollte für die Errungenschaften des kurdischen Volkes aktiv werden‘

Den Krieg versuche die türkische Armee mit Hilfe von Kollaborateuren zu führen. Ohne die Teilnahme von paramilitärischen Hilfskräften sei das Militär nicht in der Lage, Operationen durchzuführen, sagt Pet. „Jede Person, die über Würde verfügt, sollte sich dieser feindseligen Politik bewusst werden und dementsprechend für die Interessen, Errungenschaften und die Einheit des kurdischen Volkes eintreten“, fordert Hogir Pet. Das einzig erklärte Ziel der Guerilla sei es, den Sieg zu erringen, um den Tod unzähliger Gefallener zu rächen. „In der jetzigen Phase streben wir nichts anderes an, als zu gewinnen. Wir sind stärker als je zuvor. Die türkische Armee mag ihre Angriffe intensiviert haben, aber was den Widerstand angeht, so befinden wir uns in einer Zeit, in der wir sehr hartnäckig sind und uns dem Kampf sehr tief verbunden fühlen. Sowohl unsere militärische als auch technische Leistung ist besser denn je. Unsere einzige Pflicht ist es, Vergeltung für unsere Gefallenen, die verbrannten Wälder Kurdistans und die Angriffe auf unser Volk zu üben“.