HPG-Erklärung zu Guerillaaktion in Xakurke

Bei zwei aufeinander folgenden Guerillaaktionen in Xakurke sind 28 Soldaten der türkischen Armee getötet worden. Die Guerillakämpfer Rustem, Lezgîn, Agît und Dijwar sind im Kampf gefallen.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Ergebnisse von Guerillaaktionen in der Region Xakurke in Südkurdistan veröffentlicht. In der Erklärung heißt es: „Unsere Kräfte haben in der Region Xakurke im Geist der revolutionären Offensive Bazên Zagrosê [Falken vom Zagros] effektive Aktionen durchgeführt. Dabei sind insgesamt 28 Besatzer bestraft worden, unsere Weggefährten Rustem, Lezgîn, Agît und Dijwar sind gefallen.“

Zu den Aktionen teilen die HPG mit, dass am 14. Mai ein Militärfahrzeug vom Typ Reo mittels Sabotagetaktik zerstört worden ist. Das voll besetzte Fahrzeug bewegte sich im Gelände zwischen den Dörfern Lêlikan und Dayla. Bei der Explosion kamen 14 Soldaten der türkischen Besatzungstruppen ums Leben.

In der Nacht vom 15. auf den 16. Mai führte die Guerilla einen koordinierten Angriff auf ein türkisches Militärlager auf einem Hügel im Gebiet Girê Lêlikan durch. Das Lager wurde von zwei Flanken aus infiltriert, die feindlichen Stellungen auf dem Hügel wurden bei dem Blitzangriff ohne Verluste eingenommen. Die Guerilla stellte den Tod von zwölf Soldaten fest. Beim Rückzug der Guerilla kam es zu einem Feindkontakt und anschließenden Gefechten, die bis zum Morgen andauerten. Dabei wurden mindestens zwei Soldaten getötet. Die Guerillakämpfer Rustem, Lezgîn, Agît und Dijwar sind im Kampf gefallen.

                          

Codename: Rustem Qendîl
Vor- und Nachname: Daniş Perwîzî
Geburtsort: Kamyaran
Namen von Mutter und Vater: Jila – Eset
Todestag und -ort: 16. Mai 2022 / Xakurke

 

Codename: Lezgîn Bawer
Vor- und Nachname: Bawer Nas
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Sedef – Ömer
Todestag und -ort: 16. Mai 2022 / Xakurke

 

Codename: Agît Rojhilat
Vor- und Nachname: Kawa İsmaili
Geburtsort: Urmiye
Namen von Mutter und Vater: Hatice – Şemsettin
Todestag und -ort: 16. Mai 2022 / Xakurke

 

Codename: Dijwar Ertuşî
Vor- und Nachname: Nurullah Gül
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Hemra – Nezir
Todestag und -ort: 16. Mai 2022 / Xakurke

 

Rustem Qendîl

 

Rustem Qendîl ist in Kamyaran in Ostkurdistan (Rojhilat) geboren und im Bewusstsein seiner kurdischen Identität aufgewachsen. Er ging elf Jahre in die Schulen des iranischen Regimes und war als Schüler erfolgreich. Trotzdem zog er es vor, sich am Befreiungskampf seines Volkes zu beteiligen. 2013 schloss er sich der Befreiungsbewegung an und übernahm Aufgaben in verschiedenen Gebieten Kurdistans. Er setzte sich mit der Ideologie der PKK auseinander und absolvierte eine militärische Ausbildung bei der Guerilla. Dabei zeigte er große Anstrengungen, um die Linie des modernen Guerillakampfes zu verinnerlichen und in die Praxis umzusetzen. Später ging er als Kommandant einer Einheit nach Xakurke und übernahm eine führende Rolle im Kampf gegen die Besatzung. An der Guerillaaktion am 16. Mai nahm er mit großem Mut als apoistischer Kommandant teil.

Lezgîn Bawer

 

Lezgîn Bawer ist in Hezex in der nordkurdischen Provinz Şirnex zur Welt gekommen. Er gehörte dem Stamm der Harûnî an und wuchs mit einer patriotischen Kultur und den Wertvorstellungen seiner Familie auf. Zwei seiner Onkel sind im kurdischen Befreiungskampf gefallen, die PKK war ihm gut bekannt. 2013 ging er in die Berge zur Guerilla und absolvierte eine Grundausbildung in den Medya-Verteidigungsgebieten. Er hielt sich in Gare, Qendîl und Xakurke auf und entwickelte sich schnell zu einem fähigen Militanten. Dabei übernahm er verschiedene Aufgaben, die er erfolgreich bewältigte. Zuletzt war er Kommandant einer mobilen Guerillaeinheit und kämpfte in Xakurke.

Agît Rojhilat

Agît Rojhilat stammte aus der ostkurdischen Stadt Urmiye. Seine Familie war patriotisch und sein großer Bruder schloss sich der Guerilla an, als Agît noch ein Kind war. So wuchs er im Bewusstsein des kurdischen Befreiungskampfes auf und hegte große Sympathie für die Guerilla. Sein Bruder Xemgîn Rojhilat ist 2006 am Berg Cûdî gefallen. Agîd schwor Rache und ging 2014 in Serhed zur Guerilla. Von dort aus ging er zur Grundausbildung in die Medya-Verteidigungsgebiete. Sein erstes Praxisgebiet war Xakurke, danach hielt er sich für verschiedene Aufgaben in unterschiedlichen Gebieten in Südkurdistan auf. Zuletzt kämpfte er mit hoher Opferbereitschaft in Xakurke.

Dijwar Ertuşî

Dijwar Ertuşî ist in Wan geboren und gehörte dem patriotischen Stamm der Ertuşî an. Er wuchs im Viertel Xaçort mit der kurdischen Widerstandskultur auf und war einer der Jugendlichen, die ständig mit der Repression des türkischen Staates konfrontiert waren. Er engagierte sich in der Jugendbewegung und nahm in führender Position an diversen Volksaufständen teil. Dabei wurde er mehrfach festgenommen. Als der türkische Kolonialstaat 2015 einen totalen Vernichtungsangriff in Kurdistan startete, entschied er sich für den bewaffneten Kampf und ging zur Guerilla. Xakurke war sein erstes Praxisgebiet, dort machte er seine ersten Erfahrungen, die er im Laufe der Zeit immer besser zu nutzen wusste. Er nahm mit großem Mut an vielen Aktionen teil und entwickelte sich zu einem Kämpfer mit vielen Fähigkeiten.

Die HPG würdigen die militante Haltung, den großen Mut und die opferbereite Teilnahme von Rustem, Lezgîn, Agît und Dijwar und sprechen den Angehörigen und dem Volk Kurdistans ihr Mitgefühl aus.