Erdoğan erklärt seine wahre Absicht: Wir verlassen Syrien nicht

Der türkische Staatschef Erdoğan hat seine Absicht erklärt, dauerhaft in Syrien präsent zu bleiben. Vor AKP-Abgeordneten brüstete er sich damit, gegenüber Bundeskanzlerin Merkel Schutzsuchende als Erpressungsmittel einzusetzen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat öffentlich zugegeben, syrisches Territorium annektieren zu wollen. Nach einem Telefongespräch mit US-Präsident Donald Trump am gestrigen Abend hat Erdoğan heute vor Istanbuler AKP-Abgeordneten erklärt: „Wir haben nicht die Absicht, Syrien zu verlassen, bevor die syrische Bevölkerung sagt: ‚Die Sache ist vorbei‘.“

Erdoğan drohte Europa weiter mit Flüchtlingen und sagte, dass die Grenzen geöffnet bleiben. „Was haben wir gestern getan? Wir haben die Türen geöffnet. Am Morgen waren es ungefähr 18.000, die gegen die Übergänge gedrängt und überwunden haben. Aber heute werden es wahrscheinlich 25 bis 30.000 werden.“

Weiter sagte Erdoğan, er habe mit Bundeskanzlerin Angela Merkel gesprochen: „Ich habe wieder Merkel angerufen, sie sagte, das Geld steht bereit. Und ich, aber dieses Geld kommt bei uns nicht an. Jetzt, habe ich gesagt, schicken wir euch die Flüchtlinge hier, nehmen wir diese 25 Millionen Euro nicht an, wir geben euch 100 Millionen Euro. Merkel hat das natürlich nicht akzeptiert.“

Organisierte Bustransfers zur Grenze

Vom Istanbuler Busbahnhof in Esenler startet zurzeit alle fünf Minuten ein Bus nach Edirne. An der Grenze nach Griechenland und Bulgarien sind seit Freitagmorgen Tausende Menschen angekommen. Aus anderen Städten der Türkei werden Busfahrten von AKP-geführten Kommunalverwaltungen, Gouverneursämtern und regierungsnahen Einrichtungen organisiert.