Camp Hol: Fluchtversuch im Wassertank vereitelt

Erneut ist ein Fluchtversuch in Camp Hol vereitelt worden. Die 13 Personen aus Syrien und dem Irak sollten versteckt in zwei Wassertanklastern in die türkische Besatzungszone in Nordsyrien geschmuggelt werden.

Im Camp Hol ist ein Fluchtversuch vereitelt worden. 13 Personen aus dem Irak und Syrien wurden gefasst, als sie versteckt in zwei Wassertanklastern das Flüchtlings- und Internierungslager im Osten von Hesekê verlassen wollten. Auch die Fahrer der beiden Laster wurden festgenommen.

Laut ersten Aussagen der Festgenommenen wollten sie über Vermittlung protürkischer Islamisten die türkische Besatzungszone zwischen Serêkaniyê und Girê Spî erreichen.

Aus Camp Hol hat es bereits diverse Fluchtversuche in Wassertankern gegeben. In vielen Fällen wurde bestätigt, dass die Fluchtversuche von der Türkei organisiert waren. Im vergangenen Sommer Mitte Juli hatte der türkische Geheimdienst MIT eine in Hol internierte moldauische Dschihadistin sowie ihre Kinder aus dem Camp gelotst und an Moldawien übergeben. Die hochgefährliche Dschihadistin gehörte der für viele Morde im Namen des sogenannten „Islamischen Staats“ (IS) verantwortlichen Miliz „Hisba” an.

Kurz darauf wurde die aus der Türkei stammende Dschihadistin Elif Sancar in einem Tanklastwagen gefasst. ANF gegenüber äußerte sie sich über die Strukturen hinter den „Befreiungsversuchen“. Demnach wird die „Befreiung“ der Dschihadistinnen vom türkischen Geheimdienst MIT durch die berüchtigte „Stiftung für humanitäre Hilfe“ (IHH) organisiert und finanziert. Sancar berichtete, dass viele Frauen über die IHH die Türkei erreicht hätten und für eine Zahlung von 15.000 Dollar durch Angehörige mithilfe des MIT, des Islamischen Staates (IS) und der Syrischen Nationalarmee (SNA) ein sicherer Transfer möglich sei.

In einem anderen Fall hatten eine Tschetschenin und eine Usbekin mit zwei Kindern versucht, in einem Wassertanker zu fliehen. Später wurde bekannt, dass der Fahrer ein lokaler Mitarbeiter der Vereinten Nationen ist.