Bewaffneter Anschlag auf HDP-Zentrale in Izmir: Eine Tote

In Izmir ist ein bewaffneter Angreifer in die HDP-Zentrale eingedrungen und hat eine Parteimitarbeiterin getötet. Die HDP macht die Regierung und insbesondere Innenminister Süleyman Soylu dafür verantwortlich.

Bei einem bewaffneten Anschlag auf die HDP-Zentrale in Izmir ist eine Mitarbeiterin getötet worden. Der Angreifer drang gegen 10.30 Uhr Ortszeit in die Räumlichkeiten ein, schoss um sich und legte Feuer. Die HDP-Mitarbeiterin Deniz Poyraz befand sich zu diesem Zeitpunkt in der Parteizentrale und ist ums Leben gekommen.

Wie die HDP mitteilt, handelt es sich bei dem Angreifer um einen Mann im Alter von 35 bis 40 Jahren. Die HDP-Zentrale wird rund um die Uhr von Polizei und Geheimdienst überwacht, trotzdem konnte der Angreifer lange Zeit ungehindert agieren. Die HPD weist darauf hin, dass seit Monaten von der Regierungskoalition und dem Innenministerium Hetze gegen die Partei betrieben wird. Um die HDP zu diffamieren, finden staatlich organisierte Proteste vor mehreren Parteigebäuden statt.

Am Vortag ist eine Gruppe von Regierungsanhängern mit Türkei-Fahnen in das Gerichtsgebäude in Ankara eingedrungen, in dem der „Kobanê-Prozess“ gegen den ehemaligen HDP-Vorstand stattfindet. Die HDP fasst diese organisierte Provokation als Probe für den heutigen Anschlag in Izmir auf und macht die Regierung und insbesondere das Innenministerium dafür verantwortlich.

Vor der HDP-Zentrale haben sich zahlreiche Menschen versammelt, die Angehörigen von Deniz Poyraz werden nicht in das Gebäude gelassen.