Bewaffneter Angriff in Hol: Ein Toter, zwei Verletzte

Im Internierungs- und Flüchtlingslager Hol bei Hesekê ist ein irakischer Flüchtling erschossen worden. Zwei Irakerinnen wurden ebenfalls von Schüssen getroffen und schwer verletzt.

Die Serie von Morden im Flüchtlings- und Internierungslager Hol im Nordosten von Syrien reißt auch trotz Operationen der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) nicht ab. Wie ein ANHA-Reporter aus dem Camp im Osten von Hesekê meldet, ist in einem Bereich für irakische Schutzsuchende ein 37-Jähriger in einem Internetcafé erschossen worden.

Der Schütze soll insgesamt sechs Kugeln auf das Opfer namens Ibrahim Hussein Al-Ali abgefeuert haben. Zwei weitere Personen wurden ebenfalls von Schüssen getroffen und schwer verletzt. Bei ihnen soll es sich um eine 26-jährige Irakerin und einen ein Jahr älteren Mann, der ebenfalls irakischer Staatsangehöriger sei, handeln.

Laut ANHA läuft die Fahndung nach dem Täter und möglichen Unterstützern bereits. Genaue Informationen über den Zustand der Verletzten lagen zunächst nicht vor.

Operationen in Camp Hol

Seit Beendigung der ersten Operationsphase gegen den „Islamischen Staat“ (IS) in Camp Hol, die vom 28. März bis zum 1. April andauerte, führt die Antiterroreinheit YAT (ku. Yekîneyên Antî Terorê) gezielte Zugriffe in dem Flüchtlings- und Internierungslager durch. Die YAT ist eine Sondereinheit der Volksverteidigungseinheiten (YPG), die den mitgliederstärksten Verband innerhalb der QSD darstellen. Hunderte IS-Mitglieder und führende Verantwortliche der Miliz konnten seitdem festgenommen werden.

125 Festnahmen bei erster Operation

Allein in der ersten Phase der Operation waren 125 Personen festgenommen worden. Bei 15 von ihnen handelte es sich um Frauen, weitere 20 Personen werden verdächtigt, verantwortlich für die Mordserie in Camp Hol zu sein. Seit Jahresbeginn sind fast fünfzig Menschen in dem Lager ermordet worden. Weitere Vorwürfe gegen die Festgenommenen sind die Verbreitung der IS-Doktrin und die Übergabe von Waffen an Islamisten im Camp.