YPJ gedenken Zerdeşt Şengalî

Nach dem gezielten Anschlag des türkischen Staates auf vier Mitglieder der YBŞ in Şengal hat die Generalkommandantur der YPJ der ezidischen Gemeinschaft ihr Beileid ausgesprochen.

Die Generalkommandantur der Frauenverteidigungseinheiten YPJ (Yekîneyên Parastina Jin) hat den Familien von Zerdeşt Şengalî, Şervan Cîlo, Hemîd Şengalî und Êzdîn Şengalî ihr aufrichtiges Beileid ausgesprochen und ihr tiefes Mitgefühl mit der ezidischen Gemeinschaft zum Ausdruck gebracht. Die vier Kämpfer der ezidischen Widerstandseinheiten YBŞ (Yekîneyên Berxwedana Şengalê) waren am 15. Januar bei einem gezielten Angriff der türkischen Armee in Şengal ums Leben gekommen.

Der türkische „Besatzerstaat“ betrachte alle Gebiete, in denen das kurdische Volk organisiert ist und um seine Existenz kämpft - unabhängig von Partei, Religion, Weltanschauung oder Nationalität - als Gefahr für sich selbst und greife mit Zerstörungsabsicht an, so die YPJ in einer Stellungnahme. „Der Luftschlag auf die YBŞ-Kämpfer in Şengal ist ebenfalls Teil dieser Vernichtungspolitik. Der türkische Staat hat damit erneut seine aktive Partnerschaft mit dem sogenannten IS kundgetan. Bei jeder Gelegenheit greift er die Kämpferinnen und Kämpfer an, die unser ezidisches Volk verteidigen.“  

Gezielter Angriff auf Zerdeşt Şengalî

Die YPJ unterstreichen, dass es sich bei dem Angriff auf Şengalî um einen gezielten Anschlag handelte, der sich explizit gegen seine Person richtete. „Jede Gesellschaft baut ihre Werte mit großem Aufwand, Kämpfen und Opfern auf. So auch die ezidische Gesellschaft. Als der IS im August 2014 einen Völkermord an den Ezidinnen und Eziden Şengals beging, fassten Dutzende Frauen und Männer den Beschluss, unter Vorhut von Kommandant Zerdeşt ihre Heimat zu verteidigen und leisteten einen einzigartigen Widerstand gegen die brutalen Dschihadisten des IS. Unser Freund Zerdeşt hatte großen Einfluss auf die ezidische Jugend. Er kämpfte mit der Überzeugung, dass die Jugend Êzîdxans (Land der Eziden, Anm. d. Red.) und die Kämpferinnen und Kämpfer der Freiheit den IS besiegen würden, und spielte eine führende Rolle bei der Rache ezidischer Frauen an der dschihadistischen Terrororganisation. Das Attentat auf ihn stellt einen gezielten Angriff auf die Bedeutung der Person Zerdeşt Şengalî im Verständnis des ezidischen Befreiungskampfes dar.“

Appell an Bagdad und internationale Organisationen

Die YPJ fordern internationale Menschenrechtsorganisationen und einschlägige Institutionen auf, angesichts der Angriffe des türkischen Staates auf die ezidische Gemeinschaft eine klare Haltung anzunehmen und rufen die irakische Zentralregierung in Bagdad auf, endlich ihr Schweigen zu brechen.  

Abschließend heißt es: „Als YPJ versprechen wir, dem Kampf unseres Genossen Zerdeşt und dessen Mitstreitern treu zu bleiben und die Träume von tausenden Gefallenen zu verwirklichen. Wir teilen den Schmerz der ezidischen Gemeinschaft. Zerdeşt Şengalî und seine Freunde werden das Symbol unseres Sieges sein.“