„Wir werden die Gefallenen von Heftanîn rächen“

„Der Krieg um Heftanîn geht weiter und wir werden bis zum letzten Blutstropfen kämpfen, um die Gefallenen zu rächen. Mit jeder abgefeuerten Kugel werden unsere Wut und unser Hass größer“, sagt die Guerillakämpferin Cûdî Çekdar.

Der türkische Staat setzt seine Besatzungsangriffe auf Südkurdistan fort. Cûdî Çekdar ist Mitglied der Frauenguerilla YJA-Star und kämpft in Heftanîn gegen die Besatzer. Im Cenga Heftanînê, dem Krieg um Heftanîn, sind viele ihrer Weggefährt*innen gefallen. Gegenüber ANF erzählt sie von ihren Erinnerungen an ihre gefallenen Freundinnen und Freunde:

„Şehîd Tolhildan hat mal gesagt, dass Heftanîn so schön und wertvoll ist, weil dafür hohe Opfer erbracht worden sind. Unsere Erinnerungen liegen auf diesen Berggipfeln verborgen. Die Gefallenen sind für immer in unseren Herzen. Wohin wir auch gehen, wo auch immer wir uns einsetzen, diese Freundinnen und Freunde werden immer bei uns sein.

Heval Zelal war unsere Frontkommandantin. Sie war sowohl als Weggefährtin als auch als Kommandantin sehr stark und wertvoll. Sie war immer für alle da, kam zur Hilfe, hörte zu und löste Probleme. Der große Widerstand in Şeşdara wurde von ihr angeführt. Sie hat mir Mut, Moral, Motivation und Kraft gegeben und war eine führende Kommandantin und Weggefährtin. Heval Zelal war Şehîd Çiçek sehr verbunden. Ihr Tod war sehr hart für Heftanîn. Sie ist gefallen, aber in Heftanîn werden Dutzende Zelals geboren werden, ihr Tod wird nicht ungesühnt bleiben.

Auch Heval Mazlum Cûdî war jemand, der ständig anderen geholfen hat. Er war für seine genossenschaftliche Art und seine Verbundenheit mit seinen Weggefährten bekannt. Er war bei allen Aktionen dabei und ist allen zur Hilfe geeilt. Heval Mazlum hat die anderen angeführt, er war der Êgid von Heftanîn. Um nicht in die Hände des Feindes zu fallen, hat er seine letzte Kugel gegen sich selbst gerichtet. Das ist eine Haltung, die selbstlose Menschen einnehmen, wenn sich der Tod nähert.

Ferman Amed war ein sehr fleißiger Mensch. Wenn er zu einer Aktion ging, waren wir beruhigt, denn wir wussten, dass er Erfolg haben würde. Er kam jedes Mal erfolgreich zurück. Heval Ferman war ein sehr aufrichtiger und herzlicher Mensch. Er hatte eine schöne Stimme und sah seinen Freunden in die Augen, wenn er Lieder sang. Er war ein sehr wertvoller Freund.

Auch Heval Esmer hat den Widerstand in Şeşdara angeführt. Sie war unsere Zugkommandantin und kämpfte gegen Cobra-Hubschrauber. Wir waren erstaunt über ihre Stärke und haben sie bewundert. Die Frauen bekommen ihre Kraft von Rêber Apo [Abdullah Öcalan]. Heval Ararat stammte aus Serhad und war verliebt in diese Gegend. Ihr Herz war so groß wie der Ararat hoch ist. Sie war sehr aufrichtig. Bevor sie gefallen ist, wurde sie verwundet und trotz ihrer Verletzung lächelte sie immer. Dadurch wurde deutlich, dass sie vom Geist der PKK geprägt war. Sie sagte: ,Die Technik des Feindes reicht nicht aus, um mich zu töten.' Und dabei lächelte sie.

Mit Heval Berivan Koçer war ich sehr lange zusammen. Sie hat mutig gegen den Feind gekämpft und nicht zugelassen, dass er unseren Boden betritt. Heval Nucan war das Herz von Şeşdara. Sie war für ihren unermüdlichen Einsatz bekannt.

Über die Gefallenen von Heftanîn kann man unendlich viel erzählen, aber es reicht nicht aus, um wirklich ihre Heldentaten zu beschreiben. Der Krieg um Heftanîn geht weiter und wir werden bis zum letzten Blutstropfen kämpfen, um unsere Freundinnen und Freunde zu rächen. Mit jeder abgefeuerten Kugel werden unsere Wut und unser Hass größer.“