Vermisste kurdische Studentin ist tot

Die seit neun Tagen vermisste Kurdin Meryem Ferecî ist tot. Ihre verbrannte Leiche wurde gestern Abend in Teheran gefunden.

Die seit dem 6. Juli vermisste kurdische Aktivistin Meryem Ferecî (Maryam Faraji) ist tot. Wie der iranische Verein zur Verteidigung der Rechte von Gefangenen berichtet, handelt es sich bei der verbrannten Leiche, die gestern Abend von der Teheraner Polizei entdeckt wurde und Folterspuren aufweist, um die vermisste Studentin. Ein DNA-Test habe den Verdacht bestätigt, heißt es.

Ferecî studierte in der iranischen Hauptstadt Internationales Management und hatte sich Ende 2017 an den Studentenprotesten beteiligt. Daraufhin war sie festgenommen und im berüchtigten Evin-Gefängnis zehn Tage lang unter Folter verhört worden. Anschließend verurteilte sie ein Revolutionsgericht zu einer dreijährigen Haftstrafe. Gegen Meldeauflagen und ein zweijähriges Ausreiseverbot wurde Ferecî auf freien Fuß gesetzt.

Ihr Anwalt Mohamad Hassan Aghasi äußerte bereits vergangenen Donnerstag Befürchtungen, wonach die Studentin wahrscheinlich von iranischen Regimekräften getötet wurde. Ferecî hatte am 6. Juli ihre Wohnung verlassen, um sich bei der Polizei zu melden. Dort war sie festgenommen und an einen unbekannten Ort verschleppt worden.

Der Leichnam der aus der ostkurdischen Stadt Serpêllî Zehaw (Sarpol-e Sahab) in der Provinz Kirmaşan stammenden 33-jährigen Ferecî befindet sich noch immer in der Teheraner Gerichtsmedizin. Ihre Angehörigen warten auf die Freigabe, um sie nach Rojhilat zu überführen.