Türkei verlegt Luftraumüberwachungsradar nach Ain Issa

Die türkische Armee hat einen Luftraumüberwachungsradar in die Nähe von Ain Issa verlegt. Das Radarsystem befindet sich am türkischen Stützpunkt im Dorf Seyda, 32 Kilometer von der eigenen Staatsgrenze entfernt.

Die türkische Armee hat einen Luftraumüberwachungsradar in die Nähe der nordsyrischen Kleinstadt Ain Issa verlegt. Das Radarsystem befindet sich am türkischen Stützpunkt beim Dorf Seyda im Norden der Stadt, gut 32 Kilometer entfernt von der türkischen Grenze auf syrischem Staatsgebiet in unmittelbarer Nähe der Schnellstraße M4. Ein Reporter der Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) konnte den Luftraumüberwachungsradar mit seiner Kamera einfangen. Es ist davon auszugehen, dass das System auch Feuerleitfunktionen, also die Steuerung von Kampflugzeugen und Drohnen, übernehmen wird.

Video: ANHA

Die Türkei und verbündete Dschihadistenmilizen haben Ende November ihre Angriffe auf Ain Issa intensiviert. Täglich schlägt in Wohngebieten und auf der M4 schwere Artillerie ein. Nach Angaben der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) sind in den vergangenen drei Monaten mindestens 68 Soldaten und Söldner bei den Kämpfen um Ain Issa getötet worden. Im gleichen Zeitraum verloren dreizehn QSD-Angehörige ihr Leben. Die Schnellstraße M4 durchzieht das nördliche Syrien wie eine Lebensader und verbindet die Regionen Euphrat und Cizîrê miteinander. Somit ist sie von strategischer Bedeutung. Durch die Einnahme von Ain Issa wäre die Verbindung zwischen Kobanê und Til Koçer‎ gekappt.

Ein Luftraumüberwachungsradar wird dazu verwendet, alle Flugbewegungen in einem bestimmten Luftraum zu registrieren. Es handelt sich dabei häufig um Sekundär-Radar-Systeme, die die in regelmäßigen Abständen gefunkten Signale von Flugzeugen empfangen. Neben der Position wird dabei häufig auch die Flughöhe durchgegeben.