Neues Programm von PDK und MIT in Südkurdistan

Nach dem Aufstand von Şîladizê starten Barzanîs PDK und der türkische Staat ein neues Programm, um die Bevölkerung von Südkurdistan gegen die PKK aufzubringen. Dazu wird auch ein Plan zur Bildung von speziellen Kontraeinheiten umgesetzt.

Am 26. Januar fand in Şîladizê ein Aufstand statt, bei dem die Bevölkerung eine türkische Militärbasis besetzte und Kriegsgerät in Brand setzte. Nach dem Aufstand führte die türkeinahe Regierungspartei PDK Razzien und Festnahmen durch. Nun legte sie gemeinsam mit dem türkischen Geheimdienst MIT ein neues Spezialkriegsprogramm zur Aufstandsbekämpfung auf.

Wie wir bereits zuvor berichtet hatten, nahm die PDK gemeinsam mit dem türkischen MIT viele Menschen nach dem Aufstand fest und zwang die Festgenommenen Erklärungen gegen die PKK abzugeben. Diese Erklärungen wurden über die sozialen Medien verbreitet. Da dieses Manöver sehr durchschaubar war und nicht fruchtete, setzte man auf Drohungen gegen die Stämme in Şîladizê, Amediyê und Deraloq – die sich seit Jahrzehnten in einem schwelenden Konflikt mit der PDK befinden. Diese Stämme wurden dazu gezwungen, an einer Demonstration gegen die kurdische Freiheitsbewegung teilzunehmen. Diejenigen, die nicht von selbst dem Aufruf nachgekommen wollten, sollten mit Gewalt abgeholt und auf die Demonstration gebracht werden. In den PDK-nahen Fernsehsendern machten als Zivilisten verkleidete PDK-Peschmerga Propaganda gegen die PKK. Auch dies wurde öffentlich bekannt.

MIT und PDK setzen neue Strategie um

Vertrauenswürdige Quellen aus der Region berichten, dass die PDK und der türkische Staat zusammen daran arbeiten, mit als Guerilla getarnten Spezialeinheiten Angriffe gegen die Bevölkerung in Südkurdistan im Namen der kurdischen Freiheitsbewegung zu verüben. Es wurde bereits damit begonnen, Kontraguerillaeinheiten aufzubauen. Diese Einheiten sollen dem Plan zu Folge aus jeweils zehn Personen bestehen. Für diese Einheiten werden insbesondere Personen aus Nordkurdistan und Deserteure aus der Guerilla ausgewählt. Darunter sollen auch ehemalige Führungskader der PKK sein. Diese Einheiten sollen Guerillauniformen tragen und mit Gewalt gegen die Bevölkerung in den Dörfern vorgehen und Erpressungen durchführen. Insbesondere in Behdînan und Zap soll dieser Plan umgesetzt werden. Auf diese Weise wollen PDK und MIT die Bevölkerung der Region gegen die PKK aufhetzen und die PKK und die Bevölkerung Südkurdistan in einen Konflikt ziehen.

Der türkische Staat hat mit solchen Konterguerillataktiken in Nordkurdistan seit Beginn der 90er Jahre tausende Kurd*innen ermordet. Trotz aller Anstrengung des türkischen Staates konnte aber die Bevölkerung nicht von der Guerilla getrennt werden. Auch der Aufstand von Şîladizê hat deutlich gezeigt, dass die Bevölkerung nicht will, dass die PKK verschwindet, sondern der türkische Staat, der die Region besetzt hält.