Karayilan: Rache für Zekî Şengalî

In einer Botschaft an die Guerilla sagte Murat Karayilan, Oberkommandierender der Volksverteidigungskräfte: „Der niederträchtige Feind wird Rechenschaft ablegen“.

Anlässlich des 34. Jahrestages der Aufnahme des bewaffneten Freiheitskampfes durch die PKK am 15. August hielt Murat Karayilan, Oberkommandierender des Hauptquartiers der Volksverteidigungskräfte HPG, eine Rede an die Guerilla in Nordkurdistan. In der Botschaft über Funk, die einen Tag nach dem tödlichen Anschlag auf den ezidischen Politiker Zekî Şengalî erfolgte, bewertete Karayilan die Besatzungsambitionen des türkischen Staates in Kurdistan sowie die aktuelle Lage im Mittleren Osten. Anschließend äußerte sich Karayilan zu dem gezielten Attentat auf Şengalî und kündigte an, dass der Mord an dem Politiker gerächt werde.

„Der Angriff auf Mam Zekî, Symbol des ezidischen Volkes und Pionier der kurdischen Freiheitsbewegung ist ohne Zweifel eine Fortsetzung des Genozids, den der ‚Islamische Staat‘ vor vier Jahren in Şengal verübte. Unbewaffnete Zivilisten auf solche Weise anzugreifen, ist der größte Terror“, sagte Karayilan.

Das Blut wird gerächt

Weiter hieß es in der Botschaft: „Wir werden uns allerdings nicht damit abfinden, diesen niederträchtigen Anschlag lediglich zu verurteilen. Die ezidische Bevölkerung und das gesamte kurdische Volk sollten wissen, dass der Tod unserer Genossen Zekî und Atakan gerächt wird“.

Angriff auf Şengalî eine Schandtat

Die Feindschaft der türkischen Regierung gegen Şengal lasse trotz des Abzugs der Volksverteidigungskräfte aus der Region nicht nach, betonte Karayilan. „Der Feind führte gestern [15. August] einen gezielten Luftangriff auf unseren Freund Zekî in Şengal durch. Der Anschlag auf sein Fahrzeug ereignete sich auf der Rückfahrt von einer Gedenkveranstaltung im Dorf Koço, das vor vier Jahren von einem Massaker heimgesucht wurde. Für den Widerstand hatte Zekî Şengalî eine bedeutende Rolle inne. An militärischen Aktivitäten nahm er nicht teil, sondern beteiligte sich an den Aufbauarbeiten eigener autonomer Strukturen in Şengal. Mit dieser Schandtat hat der Feind seine enorme Furcht vor der Autonomie ein weiteres Mal verdeutlicht”.

Historische Abrechnung

Auf der Agenda der Volksverteidigungskräfte stehe eine Abrechnung mit der türkischen Kolonialmacht, so Karayilan. „Wir haben eine historische Abrechnung mit dem Kolonialismus. Diesen feigen und nichtswürdigen Feind werden wir zur Rechenschaft ziehen“.