Irakischer Geheimdienst: IS-Chefs sind in der Türkei

Nach Angaben des irakischen Militärgeheimdienstes ist einem wichtigen Teil der IS-Führung die Flucht in die Türkei gelungen. General Saad al-Allaq warnt vor einer Reorganisierung der Terrormiliz in Syrien und im Irak.

Wie General Saad al-Allaq als Leiter des irakischen Militärgeheimdienstes in einem CNN-Interview angibt, hat der Irak Dossiers über neun mutmaßliche IS-Terroristen an die Türkei übergeben. Darunter sind Top-Finanziers mit Zugang zu „riesigen Geldbeträgen“, um Operationen auf der ganzen Welt zu finanzieren.

Weiter sagte al-Allaq, dass die jüngsten Mitteilungen des IS auf Pläne hindeuten, Gefangene aus Lagern und Gefängnissen in Syrien und dem Irak zu befreien: „Es sollten große internationale Anstrengungen unternommen werden, um dieses Problem anzugehen, denn diese Kriminellen sind in der Lage, diese Lager zu verlassen und in ihre Länder zurückzukehren. Damit stellen sie eine große Gefahr in Europa, Asien und Nordwestafrika dar."

Laut CNN arbeitete al-Allaq eng mit der CIA im Kampf gegen den IS zusammen und stellt weiterhin Informationen zur Verfügung, die dazu dienen, die verbleibende Führung der Terrormiliz zu erreichen.

Der General sagte, dass führende IS-Emire Zugang zu enormen Mengen an Bargeld haben und in der Türkei neue Zellen gründeten. Sie entkamen Anfang des Jahres aus der letzten IS-Bastion al-Bagouz in Ostsyrien und gelangten über die türkische Grenze nach Dîlok (Antep). „Ein Teil der Führungsriege floh nach Norden in Richtung der Nachbarländer und in Grenzgebiete wie Gaziantep", sagte al-Allaq: „Sie sind heimlich über die syrisch-türkischen Grenze in diese Gebiete eingedrungen - Spitzenführer, die Geld haben. Sie überquerten die Grenze mit Hilfe von Schmugglern, indem sie viel Geld zahlten, und sind heimlich in türkisches Gebiet eingedrungen. Die Elemente, die sich derzeit in der Türkei befinden, spielen eine Schlüsselrolle bei der Rekrutierung von Kämpfern und Terroristen."

Nach Angaben des irakischen Militärgeheimdienstchefs plant der IS mit der Befreiung seiner Anhänger aus Gefängnissen in Syrien und dem Irak eine Reorganisierung in der Region. Wenn es dem IS gelingen sollte, die Kontrolle über diese riesigen Reserven an Unterstützern zurückzugewinnen, wäre es „eine Katastrophe", so al-Allaq.