Hirte erschlagen neben Militärkontrollpunkt aufgefunden

Der Hirte Ömer Deniz wurde mit schweren Kopfverletzungen tot neben einem Militärkontrollpunkt im nordkurdischen Landkreis Bazîd entdeckt. Soldaten hatten zuvor versucht, ihn durch Drohungen zu Spitzeltätigkeiten zu zwingen.

Ömer Deniz

Als die Schafe des Hirten Ömer Deniz allein nach Hause zurückkehrten, begannen sich seine Angehörigen Sorgen um den 33-Jährigen zu machen. Der Hirte war mit seinen Schafen zuvor auf die Cewekûmbet-Alm im Landkreis Bazîd (tr. Doğubayazıt) an der türkisch-iranischen Grenze, die Nord- und Ostkurdistan teilt, gezogen. Am Dienstag wurden die Sorgen Gewissheit. Seine Leiche wurde mit schweren Kopfverletzungen etwa 200 Meter entfernt von einem Kontrollpunkt des türkischen Militärs gefunden. Nicht nur die Lage der Leiche deutet auf ein Verbrechen des Staates hin. So berichten Personen aus dem Umfeld von Deniz, er sei immer wieder von türkischen Soldaten bedroht worden, weil er traditionelle kurdische Kleidung trug. Die Soldaten hätten mehrfach versucht, ihn unter Gewaltandrohung zur Agententätigkeit zu zwingen. Seine Leiche wurde auf die Gerichtsmedizin gebracht.

In der Region kommt es immer wieder zu extralegalen Hinrichtungen an Zivilist:innen. So machte 2020 der Fall von zwei in der Nachbarprovinz Wan (Van) aus einem türkischen Militärhubschrauber geworfenen Zivilisten Schlagzeilen.