Gefechte in Amed, Luftangriffe in Colemêrg

Bei Auseinandersetzungen zwischen der kurdischen Guerilla und der türkischen Armee sind in Amed sieben Soldaten ums Leben gekommen. In Colemêrg starben drei HPG-Kämpfer*innen bei einem Luftangriff auf Çelê.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat sich in einer aktuellen Erklärung zu Auseinandersetzungen mit dem türkischen Militär in der nordkurdischen Provinz Amed (Diyarbakir) geäußert. Wie es darin heißt, haben HPG-Einheiten am 9. Juli in der Kreisstadt Licê die Militärbasis Tepê Hîzan angegriffen. Im Verlauf der Aktion wurden Stellungen und Unterstände auf dem vom türkischen Militär in Beschlag genommenen Gipfel unter „wirksamen Beschuss“ gesetzt. Wie hoch die Zahl der Verluste auf Seiten der Armee ausgefallen ist, konnte allerdings nicht sicher festgestellt werden. Wie die HPG weiter mitteilen, wurde im Anschluss an die Aktion eine Operation in der Gegend eingeleitet. Im Zuge dessen setzten Soldaten ein Waldgebiet in Brand.

Guerillakämpfer gefallen

Am selben Abend wurde die Operation auf die Umgebung der Dörfer Denglava, Koçeran und Banaderan ausgeweitet. Das Gebiet wurde von Kampfhubschraubern bombardiert, der Guerillakämpfer Mervan Amed befand sich im Gelände und wurde verletzt. Am 10. Juli brachen Gefechte aus, in deren Verlauf sieben Soldaten, darunter ein Hauptmann, getötet wurden. „Unser Freund Mervan leistete bis zur letzten Kugel selbstlosen Widerstand gegen den Feind. Um nicht in Gefangenschaft zu geraten, sprengte er sich mit einer Handgranate in die Luft. Die türkische Besatzungsarmee ließ angesichts ihrer schweren Niederlage ihren Frust an der Zivilbevölkerung aus. Zwei Bewohner wurden angegriffen und verletzt, Anbauflächen und Weingärten in Brand gesteckt“, heißt es weiter (ANF berichtete).

                          

Codename: Mervan Amed

Vor- und Nachname: Ahmet Egin

Geburtsort: Amed

Namen von Mutter und Vater: Esma - Süleyman

Todestag und -ort: 10. Juli 2019 / Amed-Licê

 

Luftangriffe in Colemêrg

Wie die HPG außerdem berichten, ist am 8. Juli die Region Deşta Xanê in der Kreisstadt Çelê (Çukurca, Provinz Colemêrg/Hakkari) von der türkischen Luftwaffe bombardiert worden. Bei den Luftschlägen sind drei Guerillakämpfer*innen ums Leben gekommen. Ihre Identitäten werden der Öffentlichkeit mitgeteilt, sobald sie sicher vorliegen.

Besatzungsoperation ausgeweitet

Unterdessen versucht die türkische Armee in Südkurdistan ihre Ende Mai begonnene Besatzungsoperation „Kralle“ auszuweiten. Hierfür wurden in der vergangenen Nacht Truppen auf den Tepê Koordine und dem Gebiet Qebra Zahir abgeseilt. Zuvor wurde die Gegend massiv bombardiert. Die HPG teilen mit, dass diese Luftschläge zu keinerlei Verlusten geführt haben.

Gare und Avaşîn bombardiert

Auch die Medya-Verteidigungsgebiete sind erneut von der türkischen Luftwaffe bombardiert worden. Nach HPG-Angaben wurde am gestrigen Samstag gegen 14 Uhr zunächst das Gebiet Deşta Kafya in Gare angegriffen. Um 20 Uhr bombardierten Kampfflugzeuge in Avaşîn das Aris-Faris-Gebiet.