Breite Proteste gegen türkische Angriffe - UPDATE

In vielen Städten in der Schweiz, Frankreich und in Deutschland gehen Aktivist:innen gegen die türkischen Angriffe auf die Straße und zeigen ihre Entschlossenheit zu Protest und Widerstand.

Auch Mittwoch, dem vierten Tag der verheerenden Eskalation der türkischen Angriffe auf Rojava, gingen in vielen europäischen Staaten Menschen auf die Straße, um die türkischen Angriffe zu verurteilen und die Revolution zu verteidigen. Die breitesten Proteste fanden in der Schweiz,  Frankreich und Deutschland statt.

Demonstration in Hannover: „Rojava hat den Sozialismus neu geschaffen“


In Hannover demonstrierten Aktivist:innen unter Parolen wie „Deutschland finanziert – Türkei bombardiert“ durch die Straßen der Innenstadt. Auf der Auftaktkundgebung erklärte der Ko-Vorsitzende des Volksrats von Hannover, Ciwan Çewlîk: „Rojava hat mit dem Modell, das dort aufgebaut wurde, den Sozialismus auf der Grundlage der Gleichheit neu geschaffen. Der Schutz dieses Modells ist eine Frage der Ehre. Diese Werte wurden durch das Blut tapferer Menschen verteidigt. Deshalb ist vollkommen klar, dass wir diese Werte unter dem Einsatz unseres Lebens verteidigen werden. Wir werden nicht kapitulieren. Wir werden als Frauen, Arbeiter:innen und Jugend Widerstand leisten.“

Freiburg: „Diejenigen, die für die Ukraine sprechen, schweigen heute“


Auch in Freiburg gingen Aktivist:innen auf die Straße. Der Sprecher der PYD Freiburg, Mewal Mihemmed, erklärte auf der Kundgebung: „Wir müssen uns, egal woher wir kommen, für das kurdische Volk einsetzen. Schweigen wird nichts als den Tod bringen. Diejenigen, die sich laut für die Ukraine einsetzen, schweigen heute zu Kurdistan. Warum? Wenn es um das kurdische Volk steht, werden alle stumm. Aber wir als kurdisches Volk werden nicht schweigen, wir werden uns erheben.“

Darmstadt: Einstellung der Waffenlieferungen an die Türkei gefordert


In Darmstadt fand eine Demonstration statt. Die Teilnehmer:innen verurteilten das Schweigen der europäischen Staaten zu den Angriffen und zogen unter Parolen gegen die Unterstützung der Türkei durch die NATO und mit dem Ruf „Jin Jiyan Azadî“ durch die Straßen der Stadt. In Redebeiträgen wurde die Bombardierung der Zivilbevölkerung in Rojava beschrieben und eine Einstellung der Waffenlieferungen an die Türkei und ein Ende der Abkommen mit dem Erdoğan-Regime gefordert.

Kundgebung in Kiel: „Internationales Schweigen zu Völkerrechtsbruch“


In Kiel protestierten Aktivist:innen mit einer Kundgebung am Hauptbahnhof. Auf der von der Kampagne Defend Kurdistan organisierten Aktion wurde auf den Völkerrechtsbruch, den die Türkei mit ihrem Angriff gegen Rojava begeht, hingewiesen. Die Türkei habe selbst den Anschlag in Istanbul organisiert, um ihn als Vorwand zu nutzen. Die internationale Gemeinschaft schweige zu dem verbrecherischen Angriff auf Rojava und demaskiere so ihre Doppelmoral.

Demonstration in Stuttgart: „Es lebe der Widerstand der Guerilla“


In Stuttgart organisierten die Jugendbewegungen TCŞ und TekoJIN gemeinsam mit anderen Internationalist:innen eine Demonstration. Die Aktivist:innen zogen unter Parolen wie „Beteiligt euch an der Freiheitsoffensive“ und „Es lebe der Widerstand der Guerilla“ durch die Stuttgarter Innenstadt.

Solidarität in Jena


In Jena organisierten Aktivist:innen eine Transparentaktion an einem leerstehenden Gebäude, „um kämpferische Grüße an die Menschen in Rojava (Nord- und Ostsyrien) und den kurdischen Gebieten im Nordirak, die Genoss:innen in den Bergen und anderen Strukturen vor Ort in Kurdistan sowie an alle kämpfenden Freund:innen hier zu senden!“ Die Aktivist:innen erklären: „Wir stehen entschlossen gegen den Angriffskrieg des faschistischen türkischen Regimes und für die Verteidigung der Revolution!“ Sie unterstreichen die Verantwortung der linken Bewegungen in Deutschland, sich dem Krieg entgegenzustellen und die Revolution von Rojava zu verteidigen. Heute um 17 Uhr findet in Jena eine Demonstration statt, die unter dem Motto „Tag X ist jetzt! Stoppt die türkischen Angriffe auf Rojava – für die Verteidigung der Revolution!“ steht.

Kundgebung in Genf: Heute ist Tag X


In Genf fand eine Protestkundgebung gegen die türkischen Angriffe auf Rojava und Südkurdistan statt. In einer Erklärung der Aktivist:innen hieß es: „Die jüngsten Angriffe müssen als Vorbereitung für eine Besetzung und einen Völkermord in der Region verstanden werden. Deshalb starten wir die Kampagne „Tag X“ und rufen alle auf, sich gemeinsam an die Seite des kurdischen Volkes zu stellen!“

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Demonstration in Luzern: „Rojava ist im Krieg“

Auch in Luzern fand eine Protestaktion statt. Das Rojava Komitee hatte dazu aufgerufen und zog unter Parolen gegen die türkischen Angriffe und in Solidarität mit der kurdischen Freiheitsbewegung durch die Innenstadt. In einem Redebeitrag hieß es: „Seit mehr als drei Jahren wird Rojava täglich auf verschiedene Weise angegriffen, zum Beispiel durch Drohnen- und Luftangriffe, Artilleriebeschuss, lokale und regionale Angriffe der von der Türkei unterstützten Syrischen Nationalarmee, Blockade der Wasserversorgung, Angriffen auf die Infrastruktur, Embargos und politischer Isolation. Internationale Mächte wie die USA und Russland haben der Türkei grünes Licht gegeben, zu tun, was sie will. Unsere Haltung zu Rojava muss klar sein. Rojava ist im Krieg! Rojava ist unter Beschuss! Aus diesem Grund starten wir eine Kampagne."


Die Aktivist:innen solidarisierten sich auch mit der Revolution in Ostkurdistan und Iran und erklärten: „An den Angriffen auf Rojhilat und Iran und der massiven Bombardierung von Rojava und Südkurdistan sehen wir, dass die Repression gegen die Menschen, die für ihre Rechte kämpfen, ein neues Stadium erreicht hat. Genau wie die Türkei bombardiert auch der Iran Kurdistan. Diese Situation zeigt einmal mehr die Realität des kurdischen Volkes und was ihm bevorsteht, wenn es sein Schicksal selbst bestimmen will. Alle sollten sich darüber im Klaren sein, dass es die Frauen von Rojava, die Guerilla in den kurdischen Bergen, die Menschen in Kurdistan sind, die die Parole ‚Jin Jiyan Azadî‘ mit Leben erfüllen! Die Bevölkerung von Rojhilat und der Kampf auf den Straßen des Irans, der Widerstand der Guerilla und der Kampf der Bevölkerung von Rojava sind eins und können nicht voneinander getrennt werden. Deshalb rufen wir alle auf, aktiv zu werden und so schnell wie möglich auf die Straße zu gehen. Wo auch immer auf der Welt ihr seid, zeigt eure Unterstützung für die Menschen in Rojava!“

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