Zwei Ezidinnen in Deutschland ermordet

In Dortmund und Pulheim sind vergangene Woche zwei ezidische Frauen von Männern ermordet worden.

In Nordrhein-Westfalen sind vergangene Woche zwei Frauen von ihren ehemaligen Partnern ermordet worden. Beide Frauen waren Ezidinnen.

Am Dienstag vergangener Woche wurde Tschiman Fattah (31) von ihrem ehemaligen Lebensgefährten in ihrer Wohnung in Dortmund-Scharnhorst erstochen. Sie verstarb noch am Tatort. Nach Polizeiangaben lag gegen den Mann seit dem 10. Oktober eine Verfügung vor, dass er sich der Frau nicht mehr nähern durfte. Zur Tatzeit befanden sich in der Wohnung auch die beiden gemeinsamen Kinder. Der Täter stellte sich der Polizei und wurde verhaftet. Die Beerdigung wird voraussichtlich heute um 12 Uhr auf dem ezidischen Friedhofsfeld auf dem Friedhof Lehmbacher Weg in Köln stattfinden, teilt die kurdische Tageszeitung Yeni Özgür Politika in ihrer heutigen Ausgabe mit.

Am vergangenen Mittwoch ist die 24-jährige Zozan Îlyas in Pulheim von dem Mann ermordet worden, von dem sie sich zwei Wochen zuvor getrennt hatte. Nachbarn im Pulheimer Ortsteil Geyen hatten am Vormittag mehrere Schüsse gehört und die Polizei alarmiert. In einer Wohnung fanden die Beamten die lebensgefährlich verletzte Frau, die kurz danach starb. Der 27-jährige Tatverdächtige wurde in der Nähe des Tatortes festgenommen. Dabei wurde eine Schusswaffe sichergestellt.

Hesen Îlyas, der Vater ermordeten Zozan Îlyas, erklärte nach der Tat: „In Şengal sind wir vom IS ermordet worden, in Europa durch die Hand eines ezidischen Mannes.“

Pressekonferenz in Köln angekündigt

Verschiedene Frauenorganisationen haben für heute um 15 Uhr eine Pressekonferenz im kurdischen Gesellschaftszentrum in Köln angekündigt. Zuvor wollen sie an der Beerdigung von Tschiman Fattah teilnehmen.