US-Delegation besucht Nord- und Ostsyrien

Eine Delegation der Kommission zur Glaubensfreiheit der US-Regierung besucht Nord- und Ostsyrien. Die Delegation traf sich bisher mit der Selbstverwaltung, Kongreya Star und der PYD. Bei den Gesprächen ging es um die Verbrechen des türkischen Staates.

Eine Delegation der Internationalen Kommission zur Glaubensfreiheit der US-Regierung (USCIRF) ist zu Besuch in Nord- und Ostsyrien. Die Delegation kam bisher unter anderem mit Vertreterinnen und Vertretern der Selbstverwaltung in Qamişlo, der Frauenbewegung Kongreya Star und der Partei der Demokratischen Einheit (PYD) zusammen.

An der Delegation nehmen die stellvertretende Kommissionspräsidentin Nadine Maenza und der Priester der Tennessee Nashville Bible Church, Steve Burger, teil. Die Delegation traf sich mit dem Ko-Vorsitzenden des Büros für Außenbeziehungen der Selbstverwaltung, Abdulkarim Omar, seinem Stellvertreter Abir Êliya und der stellvertretenden Ko-Vorsitzenden Mizgin Ehmed sowie dem Bürosprecher Kemal Akif.

Türkische Kriegsverbrechen waren Thema“

Kemal Akif berichtete über den Besuch der Delegation: „Wir haben die amerikanische Delegation über die Rechtsverletzungen des türkischen Staats und seiner Söldnertruppen gegen die Völker der Region und die Zwangsvertreibungen, die extralegalen Hinrichtungen, Plünderungen und Morde durch die Besatzung informiert.“ Akif bezeichnete den Verlauf der Treffen als „positiv“.

Es muss Druck auf die USA aufgebaut werden“

Nach dem Treffen im Büro für Außenbeziehungen besuchte die Delegation den Frauendachverband Kongreya Star in Qamişlo, wo sie von Asya Abdullah und Remziye Mihemed empfangen wurde. In dem Gespräch ging es um die Situation von Frauen in der Region und ihre Rollen in allen gesellschaftlichen Bereichen in den selbstverwalteten Gebieten in Nord- und Ostsyrien.

Remziye Mihemed, die Sprecherin von Kongreya Star, erklärte im Anschluss an das Gespräch: „Der Zweck des Besuchs der US-Delegation war es, sich über die Arbeit von Kongreya Star, die Situation von Frauen in Nord- und Ostsyrien und das System der genderparitätischen Doppelspitze zu informieren.“

Die Vertreterinnen von Kongreya Star informierten ihre Gäste insbesondere über die türkischen Angriffe auf die Frauenbewegung in Kobanê. Am 23. Juni waren drei Frauen im Dorf Helîncê bei Kobanê durch einen türkischen Drohnenangriff getötet worden. Bei den Frauen handelte es sich um Zehra Berkel aus der Koordination der Frauenbewegung Kongreya Star für die Euphrat-Region, Hebûn Mele Xelîl vom Kongreya-Star-Vorstand in Kobanê und ihre Gastgeberin Amina Waysî . Remziye Mihemed äußerte die Erwartung: „Die Delegation sollte auf die USA Druck ausüben, etwas gegen die türkische Besatzung zu unternehmen.“

Bei einem anschließenden Treffen mit Foza Yusif vom PYD-Vorstand wurden der Delegation weitere Berichte über die Übergriffe und Rechtsverletzungen der Besatzungstruppen vorgelegt. Insbesondere Belege über die Anwesenheit des IS in den besetzten Gebieten als Besatzungstruppen wurden als lebendiges Beispiel für die Zusammenarbeit des türkischen Regimes mit Dschihadisten genannt. Foza Yusîf betonte, der türkische Staat stelle nicht nur eine Bedrohung für die Kurdinnen und Kurden dar, sondern für alle Völker der Region.

Nord- und Ostsyrien einzige Region mit kultureller und religiöser Freiheit“

Die Delegation erklärte zu Gesprächen, dass Nord- und Ostsyrien die einzige Region mit Kultur- und Religionsfreiheit sei, und dabei unterstützt werden müsse, ihre Stabilität zu bewahren. Als nächste Station wird die US-Delegation in Raqqa erwartet.