„Türkischer Staatsterror“ – Exekutivrat der Euphrat-Region verurteilt Drohnenangriff

Der Drohnenangriff von Montagfrüh im nordsyrischen Kobanê richtete sich gezielt gegen ein Gebäude des Exekutivrats der Autonomieverwaltung in der Euphrat-Region. Das Gremium bezeichnet den Angriff als Teil der „staatsterroristischen Praxis“ der Türkei.

Der Angriff einer türkischen Killerdrohne auf Kobanê am Montag richtete sich gegen ein Gebäude auf dem Gelände des Exekutivrats der Selbstverwaltung der Euphrat-Region. Damit hat der NATO-Staat Türkei zum wiederholten Mal eine Einrichtung der Autonomen Administration von Nord- und Ostsyrien (AANES) gezielt ins Visier genommen, um ihre Kernpersönlichkeiten aus dem Weg zu räumen, erklärte das Gremium.

„Der jüngste Angriff auf Kobanê stellt nur einen weiteren Akt der staatsterroristischen Praxis der Türkei dar“, betonte der Exekutivrat für die Euphrat-Region. Der türkische Staat wolle mit brutalen Mitteln sein Ziel erreichen, die AANES und den Versuch einer demokratischen Selbstverwaltung „von unten“ zu vernichten. Dafür sei Ankara jedes Mittel recht. „Der türkische Staat bedroht die Sicherheit unserer Regionen und verbreitet Terror und Schrecken. Es geht darum, Nord- und Ostsyrien einer Terrorherrschaft zu unterwerfen“, so der Exekutivrat.


Der Drohnenschlag auf Kobanê hatte sich am Montagfrüh um 7:15 Uhr Ortszeit ereignet. Ziel war ein Gebäude des Exekutivrats im Zentrum der Kantonshauptstadt. Menschen wurden nicht verletzt, da die Einrichtung zum Zeitpunkt des Luftangriffs noch geschlossen war. Allerdings verursachte die Bombardierung erheblichen Sachschaden.

Drohnenangriffe auf Rojava sind zur Alltagsroutine geworden

Weitgehend ungeachtet von der internationalen Öffentlichkeit fliegen türkische Killerdrohnen immer wieder Angriffe auf die selbstverwalteten Gebiete in Nord- und Ostsyrien und terrorisieren durch die permanente Lebensbedrohung die Bevölkerung und Kampfverbände der AANES. Erst am 16. September waren in Ain Issa fünf Angehörige der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) bei einem Drohnenschlag der türkischen NATO-Armee ums Leben gekommen, unter ihnen zwei Kommandanten der Volksverteidigungseinheiten YPG), die jahrelang gegen die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) gekämpft hatten. Im August sind 27 Menschen bei türkischen Drohnenangriffen in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien ums Leben gekommen, darunter acht Minderjährige. Dutzende weitere Menschen wurden verletzt.