Protest am Tag der Bundeswehr im Fliegerhorst Faßberg
Heute ist „Tag der Bundeswehr“. Vor dem Fliegerhorst im niedersächsischen Faßberg hat die Kampagne „Rheinmetall entwaffnen“ gegen Militarisierung und Rüstungsexporte protestiert.
Heute ist „Tag der Bundeswehr“. Vor dem Fliegerhorst im niedersächsischen Faßberg hat die Kampagne „Rheinmetall entwaffnen“ gegen Militarisierung und Rüstungsexporte protestiert.
Am heutigen „Tag der Bundeswehr“ gab es am Fliegerhorst in Faßberg auch Protest gegen Krieg und Waffenproduktion. Am Eingangstor versammelten sich Aktivist*innen der Kampagne „Rheinmetall entwaffnen“, um dem gesellschaftlichen Enthusiasmus für Krieg und Kriegsmaterial etwas entgegen zu stellen. „Zigtausende Menschen kamen, um die Bundeswehr und ihre Ausrüstungsgegenstände zu bestaunen, ohne dabei an die grausamen Folgen von Krieg und Militarisierung zu denken. So überwog die Faszination für die technischen Möglichkeiten, die von Grund auf dafür geschaffen worden sind, Menschen zu töten“, teilt die Kampagne in einer Presseerklärung mit.
Der „Tag der Bundeswehr“ ist sowohl für die Politik als auch für die Wirtschaft wichtig, um eine positive Stimmung in der Gesellschaft gegenüber der Militarisierung aufzubauen. Denn eigentlich stellen vielen Menschen die Sinnhaftigkeit der Bundeswehr und ihre Einsätze sowie Waffenproduktion und -exporte generell in Frage.
Fragliche Einblicke in militärische Strukturen
Weiter erklärt die Kampagne „Rheinmetall entwaffnen“:
„Firmen wie Rheinmetall konnten sich auf dem Gelände in riesigen Hallen präsentieren und erschienen fast als Teil der Bundeswehr. Daran wurde ersichtlich, dass solche Unternehmen starken Einfluss und Einblick in staatliche militärische Strukturen haben und die Grenzen zwischen privaten Unternehmen und der Bundeswehr immer mehr verschwimmen.
Die Region der Lüneburger Heide ist stark mit der Bundeswehr und Waffenindustrie verwoben, und durch die militärische Stimmungsmache ist eine neutrale Auseinandersetzung mit Verteidigungs- und Sicherheitsaspekten nicht mehr möglich. Im Gegenteil führen die wirtschaftliche Notwendigkeit und das Schüren von Ängsten zu einer Verherrlichung der Vernichtung.
Dabei war es auch erschreckend zu sehen, wie viele Jugendverbände und Vereine die gezielte Instrumentalisierung und Anwerbung von Kindern mit ihrer Teilnahme unterstützten.
In einer Welt, in der viele Menschen gegen Krieg und Waffenproduktion sind, wird mit dieser militärischen Stimmungsmache eine demokratische Auseinandersetzung ausgehebelt.“
Protestcamp im September in Unterlüß
Genau diese Auseinandersetzung will die Kampagne „Rheinmetall entwaffnen“ forcieren und gesellschaftliche Alternativen dazu diskutieren. So wird es bei dem diesjährigen Camp „Rheinmetall entwaffnen“ vom 1. bis 9. September in Unterlüß unter anderem im Rahmen von Workshops um ein friedliches Miteinander hier und im Rest der Welt gehen. Alle Menschen aus der Region sind eingeladen, daran mitzuwirken und sich dem Militarismus entgegenzustellen.