Vom 17. bis zum 19. Februar findet in München unter dem Deckmantel „Sicherheitskonferenz“ wieder ein Klassentreffen von Politik, Militär und Rüstungslobby statt. Verschanzt hinter Absperrgittern, Wasserwerfern und einem gigantischen Polizeiaufgebot werden internationale Kriegstreiber zusammenkommen, um ungestört neue Kriegspläne und Allianzen zu schmieden.
Die Initiative „Defend Kurdistan“ und das internationalistische Treffen „München International“ laden anlässlich der SIKO in München zu einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Die NATO und ihre Kriege“ ein. „Entgegen der einseitigen Betrachtung der NATO-Kräfte und ihrer Verbündeten wollen wir eine progressive Perspektive der von diesen zerstörerischen Kriegen betroffenen Menschen aufzeigen“, erklären die Organisierenden. In der Ankündigung heißt es:
„Es soll um die Geschichten gehen, die das Kriegstreiben der NATO in den letzten Jahrzehnten geschrieben hat. Welche Interessen werden mit Kriegen verfolgt, und sind sie wirklich, wie immer betont wird, die ‚letzte Wahl‘, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft wurden? Anders als auf der Sicherheitskonferenz wollen wir uns dabei nicht an jenen orientieren, die die Kriege von ihren Sesseln aus diskutieren und dirigieren. Uns geht es um die Perspektive derer, die im Krieg leben, kämpfen oder vor ihm fliehen müssen. Wenn wir über die NATO und ihre Kriege sprechen, dann kratzen wir an ihrem Bild als ‚Verteidigerin der Freiheit‘, welches das Kriegsbündnis gerade im Ukraine-Krieg versucht aufrechtzuerhalten.
Wir verurteilen den russischen Angriffskrieg. Das heißt allerdings nicht, dass wir uns an die Seite der NATO stellen und all die menschenverachtenden und die von wirtschaftlichen und geostrategischen Interessen geleiteten Invasionen in den letzten Jahrzehnten vergessen, welche unter dem Deckmantel von Sicherheit und Entwicklung durchgeführt wurden (und werden). In Afghanistan, Kosovo, Kurdistan und der Westsahara führt die NATO, basierend auf verlogenen Prämissen, kriegerische Interventionen unter dem Deckmantel von Sicherheit und Entwicklung durch.
Referierende: Selay Ghaffar, Nilüfer Koç, Emma Lehbib und Shoan Vaisi
Auf unserer Podiumsdiskussion am 17. Februar um 20 Uhr im EineWeltHaus wollen wir die Auswirkungen des imperialistischen Handelns der NATO auf die Zivilbevölkerung diskutieren. Dafür haben wir die afghanische Frauenrechtsaktivistin Selay Ghaffar, Nilüfer Koç vom Nationalkongress Kurdistan (KNK), Emma Lehbib von „Saharauische Diaspora in Deutschland“ und Shoan Vaisi, Linke-Politiker und Aktivist für Geflüchtete und soziale Gerechtigkeit aus Ostkurdistan (Iran) eingeladen. Mit den Teilnehmer:innen der Podiumsdiskussion und der Moderation durch Laia (München International) und Kerem Schamberger (Kommunikationswissenschaftler) wollen wir aus den Perspektiven verschiedener Regionen, Bevölkerungsgruppen und Bewegungen auf die unterschiedlichen Kriege der NATO-Staaten schauen. Die Diskussion wird die Auswirkungen des Vorgehens der NATO unter anderem auf Umwelt, feministische Bestrebungen und die Gesellschaft in den betroffenen Ländern thematisieren. Zuletzt möchten wir mit den Referent:innen die Möglichkeiten des Widerstandes und der Solidarität hier im Herzen der Bestie diskutieren.“
Titelfoto: Münchner Bündnis gegen Krieg und Rassismus