Osman Akdağ in Dêrik verstorben

Der langjährige kurdische Politiker und Autor Osman Akdağ ist im nordsyrischen Dêrik an Covid-19 verstorben. Der 72-Jährige stammte aus Heskîf und hatte die Türkei Anfang des Jahres aus politischen Gründen verlassen müssen.

Der kurdische Politiker und Autor Osman Akdağ (Laleş Wezrînî) ist in Dêrik an Covid-19 verstorben. Der 72-Jährige stammte aus dem Dorf Difnê bei Heskîf (türk. Hasankeyf, Provinz Êlih/Batman) und musste Anfang des Jahres aus politischen Gründen die Türkei verlassen. Seit etwa zehn Monaten lebte er in Dêrik in Nordsyrien. Dort erkrankte er an Covid-19 und verstarb im Krankenhaus. Sein Leichnam wurde in Dêrik beigesetzt.

Osman Akdağ ist 1949 im Kreis Heskîf geboren und war seit vierzig Jahren in der kurdischen Befreiungsbewegung aktiv. Insgesamt 17 Jahre seines Lebens verbrachte er in türkischen Gefängnissen. Zuletzt war er im KCK-Prozess in Istanbul angeklagt. Gegen ihn liefen vier weitere Strafverfahren. 2011 kehrte er mit seiner Familie aus Istanbul nach Kurdistan zurück und ließ sich in Êlih nieder. Er war jahrelang in kurdischen Parteien wie DTP und BDP aktiv und seit 2011 Mitglied des ständiges Rates der zivilgesellschaftlichen Organisation Demokratischer Gesellschaftskongress (KCD), der sich seit einiger Zeit im Fokus der staatlichen Repression befindet.

Akdağ ist Autor von zwei kurdischen Gedichtbänden und einem Roman. Zwei seiner Kinder sind im kurdischen Befreiungskampf gefallen.