Nordostsyrien-Föderation trifft mit Macron zusammen

Eine Delegation der Föderation Nordostsyrien ist in Paris mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zusammengetroffen.

Laut einer Erklärung aus dem Élysée-Palastes hat Emmanuel Macron der Föderation Nordostsyrien weiterhin aktive Unterstützung im Kampf gegen den IS zugesichert. Der IS stelle nach wie vor eine Gefahr für die kollektive Sicherheit dar, Unterstützung sei daher insbesondere in der Frage der in Nordostsyrien in Gefangenschaft befindlichen IS-Mitglieder und ihrer Familien vonnöten, so der französische Staatspräsident. Macron kündigte außerdem finanzielle Hilfen für den humanitären Bedarf und die sozioökonomische Stabilität der Gesellschaft in Syrien an.

Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian hatte bereits am 1. April erklärt, dass Frankreich eine finanzielle Unterstützung in Höhe von einer Million Euro für die Camps in Nordostsyrien, insbesondere das überfüllte Camp Hol, leisten werde.

In der Abordnung, die sich mit Macron getroffen hat, waren unter anderem die YPJ-Kommandantin Nesrin Abdullah und der Ko-Vorsitzende der Nordostsyrien-Föderation, Hamid al-Mihbash. Im Anschluss an das Gespräch mit dem französischen Staatspräsidenten fand eine Pressekonferenz statt.

Al-Mihbash äußerte sich auf Arabisch zu dem Treffen, der PYD-Vertreter in Frankreich, Xalid Isa, übersetzte in die französische Sprache. Al-Mehbash erklärte, dass die Autonomieleitung Unterstützung im Antiterrorkampf benötigt und Macron diese zugesichert habe. „Der französische Präsident hat der Autonomieleitung außerdem wirtschaftliche und Aufbauhilfe zugesagt.“

Auch die Angriffe der Türkei auf Nord- und Ostsyrien sind laut al-Mehbash in dem Gespräch thematisiert worden. Macron habe betont, dass an der Grenze zur Türkei Frieden und Stabilität herrschen müsse. „Wir treten seit Anfang an für gute nachbarschaftliche Beziehungen mit der Türkei ein“, so al-Mehbash.

Macron habe sich für eine Fortsetzung der Unterstützung der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) ausgesprochen. Auf die Frage von Journalisten erklärte al-Mehbash, die Nordostsyrien-Föderation unterhalte Beziehungen zu Russland und sei auch für Gespräche mit der syrischen Regierung offen: „Wir halten alle Türen für einen Übergangsprozess zum Frieden im Interesse der Völker Syriens offen.“

Zur Gründung eines internationalen Gerichtshofs für IS-Anhänger in Nordsyrien erklärte al-Mehbash, diese Frage befinde sich noch in der Diskussion: „Wir haben der internationalen Gemeinschaft einen solchen Vorschlag gemacht und wünschen uns die Beteiligung internationaler Juristen, denn viele der Terroristen kommen aus dem Ausland.“