Murat Karayilan: Erdoğan und al-Qaida sind in Efrîn gescheitert

Das PKK-Exekutivratsmitglied Murat Karayilan stellte fest, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und die Verbündeten al-Qaida-Kräfte in Efrîn gescheitert seien.

Das PKK-Exekutivratsmitglied Murat Karayilan stellte fest, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und die Verbündeten al-Qaida-Kräfte in Efrîn gescheitert seien. Die AKP-Regierung unternähme nun enorme Anstrengungen, diese Tatsache vor der türkischen Gesellschaft zu verbergen.

In einem Interview mit ANF erklärte Murat Karayilan, dass die Kräfte Erdoğans und seine al-Qaida-Verbündeten in Efrîn vollkommen gescheitert seien. Karayilan kritisierte darüber hinaus Russland und das syrische Regime, dem türkischen Invasionsversuch zugestimmt zu haben. „Der Angriff auf Efrîn durch den türkischen Kolonialstaat findet im Zusammenhang mit den Astana-Treffen und der aktiven Zustimmung Russlands statt. Wir haben verstanden, dass der Türkei diese Erlaubnis als Gegenleistung für einen Teil von Idlib und ökonomischen Vorteilen gewährt worden ist“, so Karayilan.

Laut Karayilan billigte die von den USA geführte internationale Koalition den Angriff der Türkei auf Efrîn, entgegen der Ablehnung einiger ihrer Mitglieder. Karayilan forderte die internationalen Mächte und insbesondere Russland dazu auf, eine Linie zwischen sich und dem türkischen Kolonialismus und seiner Völkermordpolitik zu ziehen.

Hier einige Auszüge aus Karayilans Interview:

„Tatsache ist, dass sie laut Erdoğans Erklärung geplant hatten, die Invasion von Efrîn innerhalb einer Woche abzuschließen. Diese Pläne sind vollständig gescheitert. Die türkische Armee und die al-Qaida-Kräfte konnten keinerlei Gewinne machen, obwohl die Operation schon 19 Tage andauert. Ihr weitester Einmarsch reicht gerade mal fünf Kilometer [ins Territorium von Efrîn]. Am Burseya Berg kamen sie 150 Meter weit. Und danach behaupten sie: ‚Wir betreten Efrîn, es ist nicht mehr weit‘. Aber das ist nicht wahr."

„Die Verluste der al-Qaida-Banden liegen bei 350, die türkische Armee hat etwa 200 Soldaten verloren [Stand 19. Tag der Operation]. Aber sie verbergen das vor der türkischen Öffentlichkeit. Die türkische Armee gibt jeden Tag Erklärung ab, aber die sind einfach nur komisch. Eine kämpfende Armee kann sich nicht so stark auf Lügen stützen … Die Verluste der YPG liegen bei unter hundert Kämpfer*innen.“

„Der türkische Staat konnte Efrîn nicht betreten und spricht jetzt schon wieder darüber in Minbic einzumarschieren. Wenn sie so mutig sind, sollen sie doch erst von Efrîn und dann von Minbic sprechen. Diese Armee hat Efrîn nicht erobert. Dass was sie über Minbic sagen, ist nichts als Bluff.“

„Das Erdoğan-Regime und die türkische Presse versuchen das Scheitern der türkischen Armee in Efrîn zu verbergen. Sie setzen alles ein,um diese Tatsache vor der Gesellschaft in der Türkei zu verbergen. Die Tatsache ist, die türkische Armee und ihre al-Qaida-Verbündeten sind gescheitert. Sie hatten in keiner Weise Erfolg.“