MSD ruft zum „Befreiungskrieg für Efrîn” auf

Vor zwei Jahren begann die türkische Invasion in Efrîn. Der Demokratische Syrienrat ruft aus Anlass des Jahrestages zum Befreiungskrieg gegen die Besatzungsmacht Türkei auf.

Am 20. Januar 2018 begann die Invasion des türkischen Staates im nordsyrischen Kanton Efrîn. Knapp zwei Monate später war die gesamte Region besetzt. Hunderte Menschen wurden im Verlauf der völkerrechtswidrigen Invasion bei systematischen Angriffen auf die Zivilbevölkerung getötet, viele weitere verletzt. Der türkische Staat hatte sich ein bedeutungsvolles Datum für seinen Angriff gewählt. Am 20. Januar jährte sich die Zerschlagung der kurdischen Republik von Mahabad im Jahr 1946 zum 72. Mal. Ankara erinnerte auf seine Art an dieses Datum durch den Einsatz von 72 Kampfflugzeugen beim Angriff auf Efrîn.

Der Demokratische Syrienrat (MSD) ruft aus Anlass des Jahrestages der Invasion zum Befreiungskrieg gegen die Besatzungsmacht Türkei auf. In einer Erklärung weist der MSD auf die fortgesetzte Zerstörungspolitik des türkischen Staates in Efrîn hin und unterstreicht, das Regime in Ankara treibe im Sinne seiner neoosmanischen Bestrebungen Vetreibung, die Ausplünderung Efrîns und die demografische Veränderung der Region voran. Bezweckt werde damit die Wiederbelebung des Osmanischen Reiches. Diese Politik verfolge die Türkei unter Erdogan seit Ausbruch der Syrien-Krise, in die das AKP-Regime von Beginn an verwickelt ist, so der MSD.

Internationale Gemeinschaft schweigt

Weiter heißt es: „Efrîn war einst die sicherste Region Syriens und galt inmitten eines brutal geführten Bürgerkriegs als sicherer Hafen für etliche Binnenvertriebene. Doch mit dem Angriff der Türkei steht Efrîn heute als der Ort im Land, der am intensivsten von Gewalt, Krieg, Plünderung und Zerstörung betroffen ist. Für die demografische Neukomposition wurden in Efrîn unzählige Personen aus Regionen wie Idlib und anderen Städten Syriens angesiedelt. Die internationale Gemeinschaft hüllt sich dennoch in Schweigen.

Als MSD verurteilen wir diese große Katastrophe, die dem Volk Efrîns auferlegt wurde, und fordern die internationale Öffentlichkeit, den UN-Sicherheitsrat, Menschenrechtsorganisationen, die Mitgliedsstaaten der internationalen Anti-IS-Koalition und Russland auf, die türkische Invasion in Efrîn zu beenden und eine Rückkehr der vertriebenen Bevölkerung in ihre angestammte Heimat zu ermöglichen.

Befreiungskrieg gegen die Besatzungsmacht

Darüber hinaus rufen wir unser Volk in Syrien auf, in Efrîn und den restlichen türkischen Besatzungszonen Nordsyriens einen Befreiungskrieg gegen die Besatzungsmacht Türkei auszurufen. Wir versprechen den Menschen Efrîns, unseren politischen Widerstand auf der internationalen Arena fortzusetzen. Im Zentrum unserer Bestrebungen steht die Befreiung der Region. Unsere Unterstützung gilt den Kräften, die Wiederstand für dieses Ziel leisten.”