Antikapitalistischer und friedenspolitischer 1. Mai in Hamburg

Die Kampagnen Tatort Kurdistan und Gemeinsam Kämpfen sowie der Frauenrat Rojbîn beteiligten sich am Hamburger Jungfernstieg an einer Kundgebung von mehr als einem Dutzend Antikriegsgruppen, Parteien und Organisationen zum 1. Mai.

Die Kundgebung begann um 10.30 Uhr. Aufgrund der Corona Auflagen war nur die Teilnahme von 50 Personen genehmigt, es kamen aber weit mehr. Da Abstandsregeln eingehalten wurden, hielt sich die Polizei zurück.

Die Teilnehmer*innen forderten vor allem ein Ende der Produktion und Ausgaben für Rüstung. Der Plan, neue Kampfjets, darunter 30 F-18 zur Fortsetzung der nuklearen Teilhabe anzuschaffen, wurde vehement abgelehnt. Redner*innen kritisierten, dass Milliardensummen in Konzerne, auch Rüstungskonzerne fließen, während die Lohnabhängigen die Hauptlast der Krise tragen. Eine Vergesellschaftung des Gesundheitswesens und anderer Bereiche der Daseinsfürsorge seien notwendig, während Bundeswehreinsätze beendet werden müssten.

 

Rojava und Nordostsyrien Alternative zum kapitalistischen Patriarchat

Kritisiert wurde auch der DGB, der statt auf die Straße zu gehen nur im Internet präsent war. „Vor diesem Hintergrund ist es jetzt nicht an der Zeit, im Geiste von Sozialpartnerschaft und Krisenkorporatismus die Füße stillzuhalten. Es wird Zeit, denjenigen die Rechnung für die Krise zu präsentieren, die seit Jahrzehnten mit Ausbeutung und Unterdrückung unvorstellbare Profite gemacht haben“, so eine Vertreterin des Bündnisses.

Rojava und Nordostsyrien wurden als Alternative zum kapitalistischen Patriarchat und zur ökologischen Katastrophe gesehen. „Während kapitalistische Konzerne und Staaten weiterhin nach Märkten, Gebieten und Ressourcen suchen, die sie ausbeuten können, um immer höhere Profite zu schlagen und dabei neben der Corona-Pandemie das Leben auf der Erde teilweise für immer zerstören, sind es Kinder und Jugendliche, die heute die Folgen der krebsartigen Wirtschaftsinteressen erkennen und sich international und konsequent gegen Klimawandel und ökologische Katastrophen organisieren. Die Revolution in Rojava stellt ein Zentrum für den Aufbau einer freiheitlichen, antikapitalistischen Gesellschaft dar“, so die Rednerin vom Frauenrat Rojbîn .

Gleichzeitig fanden in Hamburg-Harburg zahlreiche Kundgebungen gegen einen geplanten Naziaufmarsch statt. Der Aufmarsch war von Polizei und dem Oberlandesgericht abgelehnt worden, auch das Oberlandesgericht schob dem Anmelder einen Riegel vor.