Guerillaaktionen in Colemêrg

Bei Guerillaaktionen gegen türkische Militäreinheiten sind in der nordkurdischen Provinz Colemêrg mindestens acht Soldaten ums Leben gekommen. Der HPG-Kämpfer Welat Dilbirin und die Kämpferin Besê Raperîn sind im Zuge schwerer Gefechte gefallen.

In der nordkurdischen Provinz Colemêrg (Hakkari) ist es am Freitag zu mehreren Aktionen gegen das türkische Militär gekommen. Das berichtet die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte (HPG) in einer aktuellen Erklärung. Demnach wurde in Şemzînan (Şemdinli) zunächst ein Militärtransporter angegriffen, der sich auf dem Rückweg vom Tepê Xwedê in den südkurdischen Medya-Verteidigungsgebieten Richtung Rûbarok (Derecik) befand. Bei der Sabotageaktion wurden nach HPG-Angaben vier Soldaten getötet, zwei weitere wurden verletzt. Das Fahrzeug ging in Flammen auf und brannte vollständig aus. Die HPG-Einheit, die die Aktion durchführte, hat keine Verluste erlitten und konnte sich in ihre Basis zurückziehen.

Zu einer zweiten Aktion kam es in Rûbarok im Gelände zwischen den Gipfeln Xapuşke und Helikopter. Auch hier führte die Guerilla eine Sabotageaktion gegen ein türkisches Rüstungsfahrzeug durch. Der Wagen wurde „vernichtet“, wie viele Insassen ums Leben gekommen sind, konnte nicht festgestellt werden.

Vier hochrangige Militärs in Çelê getötet

Die HPG teilen außerdem mit, dass am 14. Juli in der Kreisstadt Çelê (Çukurca) eine umfangreiche Militäroperation angelegt wurde, die sich auf das Gebiet Valto (Ceylanlı) konzentrierte. Eine der Einheiten geriet im Verlauf der Operation ins Visier der Guerilla. Dazu heißt es: „Die feindliche Einheit wurde aus dem Nahabstand unter wirksamen Beschuss gesetzt. Vier Soldaten, bei denen es sich um einen Leutnant, einen Unteroffizier und zwei Stabsunteroffiziere handelt, wurden getötet, viele weitere wurden verletzt. Nach der Aktion brachen heftige Gefechte aus. Unsere Freund*innen Besê und Welat kämpften selbstlos bis zur letzten Kugel und sind gefallen. Anschließend bombardierten Kampfhubschrauber der feindlichen Luftwaffe das Kampfgebiet. Die Operation hält unter der Teilnahme von verdeckten Einheiten weiter an.“

Die Identitäten der Gefallenen lauten:

                          

Codename: Besê Raperîn

Vor- und Nachname: Mizgin Aksu

Geburtsort: Sêrt (Siirt)

Namen von Mutter und Vater: Benda - Abdulrahman

Todestag und -ort: 14. Juli 2019 / Colemêrg

 

 

Codename: Welat Dilbirin

Vor- und Nachname: Ali Öğmen

Geburtsort: Şirnex (Şırnak)

Namen von Mutter und Vater: Hatice - Nezir

Todestag und -ort: 14. Juli 2019 / Colemêrg

 

Luftangriffe auf Guerillagebiete

Das HPG-Pressezentrum hat auch eine Bilanz zu Angriffen der türkischen Luftwaffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete veröffentlicht. Demnach bombardierten Kampfflugzeuge am gestrigen Freitag in Metîna das Gebiet Yekmalê, in Gare das Gebiet Deşta Nehlê, in Xakurke das Şehîd-Bêrîtan-Gebiet und in der Qendîl-Region das Gebiet Şehîd Harun. Wie es heißt, ist es bei den Luftschlägen nicht zu Verlusten der Guerilla gekommen.