Guerilla startet Offensive in Heftanin

Die türkische Armee versucht seit August, das Guerillagebiet Heftanin in Südkurdistan zu besetzen. Die HPG halten mit einer Offensive dagegen. In diesem Rahmen sind bisher acht Besatzer getötet worden.

In einer Mitteilung des Pressezentrums der Volksverteidigungskräfte (HPG) informiert die kurdische Guerilla über ihre jüngsten Aktionen und die Angriffe der türkischen Armee.

Guerillaoffensive in Heftanin

Die türkische Armee versucht seit dem 23. August, das Guerillagebiet Heftanin in Südkurdistan zu besetzen. Die dortige Gebietskommandantur hat eine Offensive gegen die Besatzungsoperation ausgerufen. Laut HPG sind „dem Feind seit dem ersten Tag der Besatzungsoperation mit technischer Kreativität und selbstlosen Aktionen harte Schläge versetzt worden und der Vormarsch konnte gestoppt werden.“ Dazu beigetragen habe neben „Überzeugung, Opferbereitschaft und Entschlossenheit“ der taktische Reichtum der Guerilla. „Damit ist der Erfolg der heutigen Guerilla vorgeführt und gezeigt worden, dass es kein Hindernis gibt, das die Freiheitsguerilla Kurdistans nicht überwinden könnte.“

In diesem Rahmen ist am 12. September eine türkische Militäreinheit auf dem Tepê Partîzan aus geringer Entfernung angegriffen worden. Bei der Aktion wurden drei Soldaten getötet, eine Militärstellung wurde vollständig zerstört.

Am 13. September wurde eine Operationseinheit auf dem Tepê Siser zeitgleich von zwei Seiten angegriffen. Vier Soldaten wurden getötet, weitere verletzt.

Am selben Tag fand ein Angriff auf einen Bulldozer statt, der einen Weg zwischen dem Tepê Siser und dem Tepê Hêliz zu ebnen versuchte. Der Bulldozer wurde zerstört, ein darin sitzender Soldat kam ums Leben.

Die türkische Armee transportierte die Toten und Verwundeten mit Sikorsky-Hubschraubern ab und bombardierte im Anschluss die Gebiete Partîzan und Geliyê Pisaxa ziellos aus Kampfhubschraubern vom Typ Kobra.

Die an den Aktionen beteiligten Guerillaeinheiten konnten sich ohne Verluste zurückziehen.

Militäroperation in Pîran

In der HPG-Erklärung wird außerdem auf eine am 9. September eingeleitete Militäroperation im Gebiet Gorsê in Pîran (Dicle, Provinz Amed/Diyarbakir) hingewiesen. Bei der Operation wurden Kampfhubschrauber eingesetzt, zwei Guerillakämpfer*innen kamen dabei ums Leben. Die Operation wurde am 10. September eingestellt. Angaben zur Identität der Gefallenen werden laut HPG zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.

Dorf mit schweren Waffen beschossen

Am selben Tag wurde das Dorf Pirêjman in Pîran mit Panzerfahrzeugen der türkischen Armee umstellt und mit schweren Waffen beschossen. Gegen Abend überfielen Soldaten das Dorf, misshandelten die Bevölkerung und nahmen mehrere Menschen fest.

Bereits am 5. September wurde das Gebiet Gorsê von Kampfhubschraubern bombardiert. Dabei kam es zu keinen Verlusten der Guerilla, im Gelände brach ein Feuer aus.

Luftangriff auf Qendîl und Heftanin

Am 13. September wurde innerhalb der Medya-Verteidigungsgebiete die Umgebung der Dörfer Kozinê und Balayan in der Region Qendîl sowie das Gebiet Geliyê Pisaxa in Heftanin von türkischen Kampfflugzeugen bombardiert. Laut HPG-Erklärung hat die Guerilla dabei keine Verluste erlitten.