Gedenkveranstaltung in Şengal

In Şengal ist dem YBŞ-Kommandanten Zerdeşt Şengalî und seinen Weggefährten gedacht worden, die vor einem Jahr bei einem türkischen Luftangriff ums Leben gekommen sind.

Am 15. Januar 2020 sind der Kommandant Zerdeşt Şengalî und die Kämpfer Pîr Hemîd, Êzdîn Şengalî und Cîlo Şengalî der ezidischen Widerstandseinheiten YBŞ (Yekîneyên Berxwedana Şengalê) bei einem türkischen Luftangriff auf das Dorf Digur in Şengal ums Leben gekommen. Berxwedan Tolhildan (Ednan Silêman) ist am 23. Januar 2015 gefallen. Um an sie zu erinnern, hat am Freitag eine große Gedenkveranstaltung stattgefunden.

 

Die Veranstaltung begann mit einer militärischen Zeremonie. Der YBŞ-Kommandant Tirêj Şengalî sagte in einer Rede: „Der Januar ist ein schwerer Monat für uns, weil wir führende Persönlichkeiten verloren haben. Unser Kommandant Zerdeşt hat im Kampf gegen den IS und bei der Befreiung von Şengal eine wichtige Rolle gespielt.“

Im Anschluss wurden die Gräber auf dem Gefallenenfriedhof „Şehîd Dilgeş und Berxwedan“ besucht und weitere Reden gehalten, in denen ein autonomer Status für das ezidische Siedlungsgebiet Şengal gefordert wurde. Zuletzt wurde ein Filmbeitrag über das Leben und den Kampf der Gefallenen gezeigt.

Der Drohnenangriff vor einem Jahr war ein gezielter Anschlag auf Zerdeşt Şengalî. Als der IS im August 2014 einen Völkermord an den Ezidinnen und Eziden beging, verteidigten Dutzende Frauen und Männer Şengal unter der Vorhut des YBŞ-Kommandanten. Er hatte vor allem großen Einfluss auf die ezidische Jugend.