Dritte Waffenruhe zwischen Armenien und Aserbaidschan

Ein dritter Anlauf für eine Waffenruhe zwischen Armenien und Aserbaidschan wurde gestartet. Die „humanitäre Waffenruhe“ soll ab Montagmorgen gelten.

Seit 5.00 Uhr MEZ gilt eine neue Waffenruhe zwischen Armenien und Aserbaidschan. Zwei vorherige Waffenruhen hatten nur wenige Minuten gehalten. Die „humanitäre Waffenruhe“ wurde vom US-Außenministerium nach Gesprächen mit dem aserbaidschanischen Außenminister Jeyhun Bayramow und dessen armenischen Amstskollegen Sohrab Mnatsakanjan mitgeteilt.

Die vorwiegend von Armenier*innen bewohnte Region Arzach hatte sich nach dem Zerfall der Sowjetunion unabhängig erklärt, wurde jedoch völkerrechtlich Aserbaidschan zugeschrieben. Nach einem Krieg in den frühen 90er Jahren mit etwa 30.000 Toten blieb Arzach weitgehend unabhängig. Nun startete Aserbaidschan mit türkischer Unterstützung einen Anlauf, die Region zu erobern. Eigentliche Kriegspartei hinter Aserbaidschan ist das Erdoğan-Regime, das mit dem Krieg um Arzach seine panturkistischen Ambitionen umzusetzen plant.

Am Sonntag war es trotz der Verhandlungen erneut zu schweren Gefechten gekommen. Die offizielle Zahl der getöteten Soldaten liege mittlerweile bei 974, teilten die armenischen Behörden mit. Aserbaidschan hat über die Zahlen getöteter Soldaten eine Nachrichtensperre verhängt. Daher ist es schwer, die realen Opferzahlen festzustellen. Die Zahl der getöteten Zivilist*innen liegt offiziellen Angaben zufolge bei etwa 100.