Auf der Rudolfswiese im Dannenröder Forst, wo die Polizei scheinbar einen Stützpunkt für die Räumung des Waldes auf eine biotopgeschützte Feuchtwiese baut, ist die Situation massiv eskaliert. Am Montag war dort zunächst ein Bagger von drei Aktivist*innen blockiert worden, die auf das Fahrzeug geklettert waren. Zwei der beiden wurden mit Schlagstöcken heruntergeprügelt, die dritte Person konnte länger ausharren. Für deren Räumung rückte schließlich eine Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) an. Diese Spezialeinheiten der Bereitschaftspolizeien sind auf härtere Gewalt gegen Menschenmengen spezialisiert. Die Person auf dem Bagger wurde sodann aus einer Höhe von etwa drei Metern ungesichert an den Beinen rückwärts heruntergerissen. Dabei konnte sie sich nur knapp davor retten, rückwärts herunterzufallen und sich schwer zu verletzen.
Inzwischen wurden die beiden schon geräumten Aktivist*innen in einen Gefangenentransporter gesperrt und sollten abtransportiert werden. Andere Gegner*innen der A49 und der Zerstörung der Rudolfswiese haben sich spontan vor den Gefangenentransporter gesetzt, um ihn friedlich zu blockieren. Bei der Räumung dieser Blockade hat die Polizei die Situation massiv eskaliert, am Boden liegende Menschen unnötig herumgeschleift, stehende Menschen durch die Gegend geschubst und massiv Schlagstöcke eingesetzt. Der Zwischenstand der Verletzungen, die dem Presseteam der Besetzung derzeit bekannt sind, sind eine blutige Nase, eine Kopfverletzung, eine Ohnmacht und eine geprellte Hüfte.
Bei der Rudolfswiese handelt es sich um ein staatlich geschütztes Biotop, das die Polizei heute offenbar ohne jedes Interesse für Genehmigungsverfahren planiert hat und wahrscheinlich morgen schottern wird - möglicherweise, um dort einen Helikopterlandeplatz und Einsatzstützpunkt aufzubauen. Im Laufe des Tages war auch der Pächter der Wiese vor Ort, der eigentlich noch die Ernte einholen wollte und nicht von dem Vorhaben informiert war. Der BUND und der Naturschutzbund (NABU) haben Klage gegen die Maßnahme eingereicht. Laut der Polizei handele es sich um vorbereitende Maßnahmen der DEGES, allerdings befindet sich die Wiese nach Informationen der Besetzer*innen des „Danni“ im Eigentum des privaten Forstamtes Schweinsberg.